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Schwere Vorwürfe gegen HFC-Profi Hallescher FC beim FCM: Hat Daniel Bohl seinen Gegenspieler gebissen?

Von Benjamin Binkle 25.11.2017, 18:28
Undurchsichtige Szene in der 70. Minute: Daniel Bohl liegt am Boden, aber Christian Beck hat Gesprächsbedarf.
Undurchsichtige Szene in der 70. Minute: Daniel Bohl liegt am Boden, aber Christian Beck hat Gesprächsbedarf. imago sportfotodienst

Magdeburg - In der 70. Minute kochten auf dem Rasen die Emotionen über und das Drittliga-Derby zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem Halleschen FC (2:1) erlebte seinen unrühmlichen Höhepunkt.

Bei einem Zweikampf gerieten Halles Daniel Bohl und der eben erst eingewechselte Philip Türpitz aneinander. Und plötzlich wurde es hektisch unübersichtlich. Rudelbildung auf dem Rasen, sogar Trainer und Betreuen mischten mit. Die Folge: Gelb für Bohl und glatt Rot für Türpitz - gerade einmal 18 Sekunden nach seiner Einwechslung.

FCM gegen HFC: Hat Daniel Bohl seinen Gegenspieler gebissen?

Was klar ist: Der Magdeburger hat den unter ihm am Boden liegenden Bohl böse mit dem Ellenbogen ins Gesicht geschlagen. Das zeigen die TV-Bilder unstrittig, insofern ist die Rote Karte richtig. Aber was war zuvor passiert?

„Ich habe gesehen, wie Bohl Türpitz gebissen hat“, sagte FCM-Stürmer Christian Beck nach dem Spiel. In der Szene war er sofort auf Bohl zugestürmt, um diesen zur Rede zu stellen. Und Türpitz deutete gegenüber Schiedsrichter Sven Jablonksi immer wieder auf seinen Oberarm. Indizien, die Becks Version durchaus stützen.

Rot gegen Philip Türpitz: Das sagt Daniel Bohl zu der Szene

Allerdings bestreitet Bohl die schweren Vorwürfe. „Ich bekomme eine Grätsche gegen das Schienbein und schreie vor Schmerz. Durch den aufgerissenen Mund sieht es vielleicht so aus, als hätte ich gebissen. Hab ich aber nicht“, sagte der HFC-Mittelfeldmann nach Schlusspfiff.

Die TV-Bilder lösen diese Szene nicht zu 100 Prozent auf. Zu sehen ist, wie Bohl zunächst eine leichte Bewegung zu Türpitz' Arm macht, bevor dieser dann mit dem Ellenbogen zuschlägt - weil er wohl versucht, sich vom Gegenspieler zu lösen. Ein Biss ist bei Ansicht der Bilder durchaus vorstellbar, wenn auch nicht beweisbar. Und es steht nun Aussage gegen Aussage.

FCM gegen HFC: Erst fliegt Türpitz, dann Ajani

Wurde Türpitz vor seinem Ellenbogenschlag durch den Biss provoziert, würde das ein Strafmaß des DFB-Sportgerichts sicher erheblich beeinträchtigen. Über diese 70. Minute im Derby wird in den kommenden Tagen sicher noch zu gesprochen werden.

Zumal auch noch Halles Marvin Ajani die Rote Karte sah. Ajani war schon vorher bei der Rudelbildung ganz vorne mit dabei, schubste immer wieder Gegenspieler, darunter auch Türpitz. Und dann lief er völlig ohne Grund noch in Björn Rother rein, der die Szene dankend annahm und zu Boden ging.

Rot für Marvin Ajani: HFC-Coach tadelt seinen Spieler

Zu viel der Provolationen: Jablonski zeigte Ajani glatt Rot. Den Tadel vom Trainer gab es umgehend. „Ajani ist ein emotionaler Spieler, er darf sich nicht zu solchen Sachen hinreißen lassen“, sagte Rico Schmitt zu der Szene, die sein Team eine Schlussphase in Überzahl kostete.

Weil Ajanis Rempler nicht so schlimm war, dürfte es immerhin keine lange Sperre für den Hallenser Rechtsaußen geben. Eine Partie wird er aber mindestens ausfallen.

(mz)