2. Fußball-Bundesliga „Ein bisschen dummes Foul“: Hertha wendet Heimspielkrise ab
Hertha BSC drohte schon wieder eine Pleite im heimischen Olympiastadion. Doch dann half der Gästetorwart nach und ein Nachwuchsspieler rundete eine perfekte Woche ab.
Berlin - Unter Mithilfe des Braunschweiger Torhüters Lennart Grill hat Hertha BSC in der 2. Fußball-Bundesliga eine tiefere Heimkrise gerade noch abgewendet. „Es war ein bisschen ein dummes Foul“, sagte der überragende Michael Cuisance über den Patzer des Keepers. Als selbst gefoulter Spieler verwandelte Cuisance in der 54. Minute den fälligen Elfmeter zum 1:1 und leitete die Wende zum 3:1 (0:1)-Sieg ein. Vor 45.457 Zuschauern im Olympiastadion sorgten Ibrahim Maza mit einem weiteren Elfmeter (72.) und Florian Niederlechner (83.) für den erst zweiten Heimerfolg der Berliner. Levente Szabo hatte die Gäste nach 38 Minuten in Führung gebracht.
Der unter der Woche von einem grippalen Infekt geplagte Hertha-Trainer Cristian Fiél musste auf sieben potenzielle Stammspieler verzichten und nahm im Vergleich zum 2:2 auf Schalke eine Veränderung vor. Der wieder genesene Michal Karbownik ersetzte den gelbgesperrten Deyovaisio Zeefuik auf der linken Seite in der Verteidigung. Braunschweigs Trainer Daniel Scherning vertraute der Elf, die auch beim 2:0 im Derby über Hannover 96 begonnen hatte.
Fehleranalyse in der Halbzeitpause
Hertha war in der ersten Halbzeit das spielbestimmende Team, ohne große Torgefahr zu erzeugen. Nachdem zu Beginn gut kombiniert wurde, verflachte das Spiel. Braunschweig hatte sich dagegen aufs Konterspiel versteift und stieß nach einem Ballverlust von Kevin Sessa schnell vor den Berliner Strafraum. Fabio Kaufmann ließ mit einer Finte Marton Dardai aussteigen und passte von rechts in die Mitte, wo Szabo vollendete (38.). „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht das gemacht, was wir sollten. Deswegen bin ich sauer“, sagte Fiél.
In der Halbzeitpause wurden die Fehler analysiert. Bei der Umsetzung half dann Union-Leihgabe Grill mit seiner Tändelei, der den allein auf das leere Tor zulaufenden Cuisance nur per Foul stoppen konnte und die Rote Karte sah. Cuisance ließ Ersatzkeeper Marko Johansson beim fälligen Elfmeter keine Chance (54.). Gegen zehn Mann drängten die Berliner auf den Sieg und wurden durch Maza (72.) und Niederlechner (83.) noch belohnt. Gerade Maza rundete eine perfekte Woche ab, nachdem der 18-Jährige vor Wochenfrist sein Debüt bei der algerischen Nationalmannschaft gefeiert hatte und das jetzt mit seinem zweiten Saisontreffer abrundete.