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MDCC-Arena Hüpfende FCM-Fans: MDCC-Arena des 1. FC Magdeburg muss aufwendig saniert werden

Von Clemens Boisserée 09.12.2016, 15:00
Schilder weisen an den Eingängen der Arena auf das Hüpfverbot hin.
Schilder weisen an den Eingängen der Arena auf das Hüpfverbot hin. imago sportfotodienst

Magdeburg - Die Magdeburger MDCC-Arena muss aufwendig umgebaut werden. Das bestätigte die Stadt Magdeburg am Freitag. Zuvor hatte ein im Juni in Auftrag gegebenes und nun veröffentlichtes Gutachten bestätigt, dass das rhythmische Hüpfen der Fans des 1. FC Magdeburg die Bausubstanz des 2006 eröffneten Stadions gefährdet.

Die Landeshauptstadt will nun beraten, wie es mit den Ergebnissen des Bochumer Ingenieurbüros „Baudynamik“ umgeht. Möglich seien zwei Varianten. „Im Wesentlichen handelt es sich um zusätzliche Unterstützungskonstruktionen für die Stufenbalken und für die Zahnbalken“, erklärte eine Stadtsprecherin auf MZ-Anfrage.

Stadtrat der Landeshauptstadt Magdeburg muss über Maßnahmen entscheiden

Bei beiden Modellen handle es sich um „nicht unwesentliche Eingriffe“ - sprich: Die Sanierung des 31 Millionen-Bauwerks wird noch einmal sehr teuer. Das kommunale Gebäudemanagement soll nun ausarbeiten, welche Maßnahmen in welcher Zeit und zu welchen Kosten umsetzbar sind. Anschließend müsste der Stadtrat über die Umsetzung abstimmen. Wann erste Ergebnisse vorliegen sollen, konnte die Stadt am Freitag nicht mitteilen.

Klar ist schon jetzt, dass das Hüpfverbot für die FCM-Fans weiterhin und auf unbestimmte Zeit bestehen bleiben wird. Zwar muss der Drittligisten seine Fantribüne am Sonnabend gegen den VfR Aalen und im Februar gegen den FSV Zwickau  aufgrund einer DFB-Strafe u.a. wegen des Abbrennens von Pyrotechnik ohnehin geschlossen halten. Die Fans werden aber wohl auf die Südtribüne ausweichen – doch auch hier gilt das Hüpfverbot.

Stadt will in der Winterpause über weitere Maßnahmen entscheiden

Und so wird die Stadt gegen Aalen erneut einen ein Vertreter des Bauordnungsamtes schicken . Sollte sich eine Gefährdungssituation ergeben, könnte er das Spiel abbrechen lassen. FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik hatte daher zuletzt noch einmal appelliert: „Wir können uns nur auf unsere Fans verlassen. Wird auch nur ein Spiel abgebrochen, bekommen wir unser Stadion nie mehr vom DFB lizenziert.“

Oberbürgermeister Lutz Trümper will dem FCM und den Vertretern des Fanrates im Januar 2017 das Gutachten erläutern. Dann soll auch besprochen werden, ob die Stadt auch bei den ersten Heimspielen nach der Winterpause weiter Beobachter schickt und wie sie das Thema „Unterbindung des rhythmischen Hüpfen“ künftig begleitet wird.

Block U-Ultras verzichten weiterhin auf Trommeln und Vorsänger

Schon beim Derby gegen den Halleschen FC hatten die Fans im Block U auf der Nordtribüne der Arena auf solche koordinierte Einlagen verzichten müssen. Die Ultras kündigten an, vorerst auf Trommeln und Vorsänger zu verzichten. Wegen der Problematik stand das Derby gegen den HFC Ende November kurz davor, ein Geisterspiel ohne Zuschauer zu werden.

Beim Heimspiel gegen Hansa Rostock am 5. November hatten Messungen ergeben, dass die von hüpfenden Fans ausgelösten Schwingungen über der sogenannten Panikgrenze liegen, ab der ein subjektives Gefühl der Unsicherheit erzeugt wird. Das wurde nun in einer weiteren computersimulierten Berechnungen bestätigt.