MZ-Podcast „Hinter den Headlines“ Anschlag in Magdeburg - was Reporter vor Ort erlebten und wie sie dem Täter auf die Spur kamen
Die Reporter Ivar Lüthe und Hagen Eichler berichteten das gesamte Wochenende über den Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt. Im Podcast erzählen sie, wie es möglich war, im Chaos Informationen zu sammeln und welche Fragen sich nun stellen.
Magdeburg/Halle/MZ. - Reporter Ivar Lüthe war am Freitagabend vergangener Woche gerade auf dem Weg zu seiner Mutter. Denn die, das erzählt er Host Julius Lukas im Recherchepodcast "Hinter den Headlines", hatte Geburtstag. Während der Fahrt habe er dann plötzlich massenweise SMS und WhatsApp-Nachrichten bekommen. Auch aufgeregte Anrufe erreichten ihn. Der Inhalt: Auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ist ein Auto in die Menschenmenge gerast. "Mir war sofort klar, dass ich umdrehen muss", sagt Lüthe.
Einer der ersten Journalisten vor Ort
Der stellvertretende Redaktionsleiter der Magdeburger Volksstimme war damit einer der ersten Journalisten, die nach der Amokfahrt mit fünf Toten und vielen Verletzten am Ort des Unglücks eintrafen. Es sei ein Durcheinander gewesen, Eindrücke, die man kaum vergessen könne. Allerdings, so schildert es Lüthe im Podcast, habe er schnell funktioniert und Informationen gesammelt. Dabei helfe, dass er gut vernetzt in Magdeburg ist und vertrauenswürdige Quellen kennt. Mit seinen Informationen vor Ort wirkte er auch den vielen Falschnachrichten entgegen, die kurz nach dem Attentat vor allem in den sozialen Medien kursierten.
Noch am Freitagabend war auch Hagen Eichler mit dem Anschlag befasst, wie der Leiter des Magdeburger Korrespondentenbüros der Mitteldeutschen Zeitung ebenso im "Hinter den Headlines"-Podcast berichtet. Durch seine zahlreichen Kontakte habe er schnell den Namen des Attentäters herausbekommen, woraufhin sich vor allem online viele Spuren finden ließen. Noch in der Nacht zum Samstag wurde der erste Artikel veröffentlicht, bei dem auch mit Kollegen recherchierte Informationen zum Auftreten des Täters auf seiner Arbeitsstelle in Bernburg thematisiert wurden.
Viele Fragen noch ungeklärt
Im Verlauf des Wochenendes habe er sich neben den Recherchen zum Täter vermehrt auch mit den aufkommenden Fragen an die Politik befasst. Von denen viele, wie zum Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarktes oder Versäumnisse der Sicherheitsbehörden hinsichtlich des Attentäters, bisher noch ungeklärt sind.