Haushalt ZLB plant Protesttag in früherem Berliner Lafayette-Gebäude
Berlin muss im nächsten Jahr kräftig sparen. Die Zentral- und Landesbibliothek will in diesen Zeiten zeigen: Das Lafayette-Gebäude an der Friedrichstraße wäre für sie der richtige Platz.
Berlin - Angesichts der angekündigten Kürzungen in der Berliner Kultur planen Mitarbeiter der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) heute einen Aktionstag im geschlossenen Lafayette-Gebäude. Die Angestellten wollen laut Mitteilung das Gebäude Q207 in der Friedrichstraße „in Beschlag nehmen“ und die ehemaligen Lafayette-Räume für das Publikum zugänglich machen.
Während sich am Vormittag das ZLB-Team zum Austausch trifft, sind am Nachmittag Workshops, Lesungen und Beratungen für die Öffentlichkeit geplant. In Zeiten knapper Kassen sollte nicht an der Kultur gespart werden, sagte eine ZLB-Sprecherin.
Chialo hatte Umzug der ZLB in Lafayette-Gebäude vorgeschlagen
Ende Juli hatte das Luxuskaufhaus der französischen Warenhauskette Galeries Lafayette zum letzten Mal geöffnet. Kultursenator Joe Chialo (CDU) hatte die Idee vorangetrieben, die dringend sanierungsbedürftige ZLB in das Gebäude ziehen zu lassen. Noch ist unklar, wie der Glasbau künftig genutzt werden soll.
„Berlins Bevölkerung kann selbst sehen, dass das Gebäude der richtige Ort für die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) ist“, hieß es in der Mitteilung.
Hintergrund der Protestaktion der ZLB ist das milliardenschwere Sparprogramm für den Berliner Landeshaushalt 2025. Insgesamt sollen im Kulturetat rund 130 Millionen Euro wegfallen, das sind etwa 12 Prozent des Budgets. Häuser warnen vor Insolvenzen, Einschränkungen im Spielbetrieb und dem Verlust von Arbeitsplätzen.