Zeit Zeit: Uhren werden Sonntag wieder eine Stunde zurückgestellt

Braunschweig/dpa. - Am diesem Sonntag endet in der gesamten Europäischen Union die Sommerzeit. Langschläfer kommen dann auf ihre Kosten: Um 3.00 Uhr werden die Uhren um eine Stunde auf 2.00 Uhr zurückgestellt. Funkuhren stellen sich automatisch um, dafür sorgt ein Sender der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt(PTB/Braunschweig). Nach der Umstellung ist es morgens früher hell, dafür wird es nachmittags schneller dunkel.
Eine «Winterzeit», wie die jetzt beginnende Zeitrechnunglandläufig genannt wird, gibt es streng genommen nicht, es ist dienormale mitteleuropäische Zeit (MEZ).
In Deutschland wurde die Sommerzeit (MESZ) 1980 eingeführt. «Derdamals erhoffte Energiespareffekt ist allerdings nicht nachweisbar»,sagte Dirk Piester, Mitarbeiter im Zeitlabor der Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Die PTB ist inDeutschland für die Zeitüberwachung zuständig. Für den Verkehr unddie Wirtschaft sei es jedoch wichtig, dass alle EU-Länder eineidentische Zeit haben.
Die impulsgebende Atomuhr in Mainflingen bei Frankfurt (Main)wurde von der PTB bereits programmiert. Von dort strahlt der SenderDCF 77 Zeitsignale an alle öffentlichen und privaten Funkuhren, andie Steuertechnik von Kraftwerken und Umspannwerken, Anlagen derFlugsicherung und rund 50 000 Ampelanlagen. «Schwierigkeiten bei derUmstellung hat es noch nie gegeben», sagte Dirk Piester.
Auch die Deutsche Bahn rechnet nicht mit Komplikationen. «DieUmstellung ist nach so vielen Jahren absolute Routine», sagte Bahn-Sprecherin Claudia Wachowitz. In der Nacht zum Sonntag halten dierund 50 Nachtzüge im Fernverkehr für eine Stunde in Bahnhöfen oder anHaltepunkten an. Die rund 120 000 Uhren der Bahn auf Bahnhöfen, inDiensträumen und an Automaten werden automatisch umgestellt.
Nach Angaben des ADAC hat die Zeitumstellung keinen Einfluss aufdas Unfallgeschehen auf den deutschen Straßen. Man sei anderslautenden Spekulationen nachgegangen, weil Auswirkungen derbiologischen Uhr möglicherweise nicht auszuschließen seien, sagte einADAC-Sprecher am Donnerstag in München. Doch das Ergebnis war - wiezuvor schon bei einer Studie zum «Freitag, den 13.» - negativ: Von1990 bis 2003 zeige die Unfallstatistik nach den beiden jährlichenZeitumstellungen keine Auffälligkeiten.

