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«Wetten, dass...?» «Wetten, dass...?»: Wurde Gottschalk wieder mit Buntstiften reingelegt?

Von Klaus Koch 30.01.2008, 07:28
Wettkandidat Alfred Weber und seine Tochter Jasmin sitzen am Samstag in der ZDF-Show «Wetten, dass...?» in Salzburg in Österreich. (Foto: dpa)
Wettkandidat Alfred Weber und seine Tochter Jasmin sitzen am Samstag in der ZDF-Show «Wetten, dass...?» in Salzburg in Österreich. (Foto: dpa) dpa

Hamburg/dpa. - «Das gehört bei "Wetten, dass...?" fast schon so dazu wie Thomas Gottschalk.» Gelassen reagiert ZDF-Sprecher Peter Gruhne zu den immer wieder laut werdenden Mutmaßungen, bei einer derWetten sei geschummelt worden. Dieses Mal geht es um Meldungen in deutschen und österreichischen Boulevardzeitungen, bei derBuntstiftwette am vergangenen Samstag sei in Salzburg nicht alles mit rechten Dingen zugegangen.

Kandidat Alfred Weber hatte die Farbe von Buntstiften am Geräuscherkannt, das sie beim Malen machten. Schon während der Sendung sahModerator Thomas Gottschalk skeptisch zu, denn 1988 war er von derSatirezeitschrift «Titanic» mit einer Buntstiftwette reingelegtworden. Damals erkannte ein «Titanic-Redakteur die Farbe der Stifteangeblich am Geschmack - tatsächlich konnte er unter der Augenbindedie Stifte sehen. «Wenn mich heute einer übers Ohr haut, dann greiftRocky ein», sagte Gottschalk am Sonntag mit Blick auf einen seinerGäste, den Action-Star Sylvester Stallone.

Nach der Sendung hieß es unter anderem in Berichten der Zeitungen«tz» und «Blick», Kandidat Weber habe mit seiner Tochter, die mit denBuntstiften die Striche aufs Papier zeichnete, einen Geräuschcodevereinbart. Worin dieser bestanden habe, blieb jedoch offen. Beim ZDFsieht man hinter den Vermutungen eine falsche Erwartung: «DerKandidat hat wie angekündigt die Stifte am Geräusch erkannt. Wie erdas macht, darf sein Geheimnis bleiben.»

Die Medienberichte knüpfen auch an einen Auftritt Webers bei«Wetten, dass...?» im Oktober 2002 an, als er von den Zuschauern zum«Wettkönig» gewählt wurde. Damals wurde anschließend bemängelt, derKandidat habe das Publikum bei der Erstellung seines «magischenQuadrats» mit einem simplen Trick reingelegt. Auch gegen diese Kritikhatte das ZDF erklärt, Weber sei kein Betrüger, sondern habe sich nurnicht vollständig in die Karten schauen lassen. Dies sei von einemRechenkünstler auch nicht zu erwarten.

In Erinnerung ist vielen der Auftritt des «Titanic»-Redakteurs,der seinen Trick noch während der Sendung am 3. September 1988offenbarte. Mit ihm führte das ZDF einen langen Rechtsstreit, andessen Ende sich der Sender bereiterklärte, ihn nicht mehr als«Betrüger», sondern nur noch als «Schummler» zu bezeichnen.