Extremismus „Weltoffenes Sachsen“ reagiert auf wachsenden Antisemitismus

Dresden - Der Freistaat will mit seinem Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen“ auf einen Anstieg antisemitischer Straftaten in Deutschland reagieren. „Ich bin schockiert über die steigende judenfeindliche Gewalt in unserem Land. Sie stellt eine Bedrohung der Grundfesten unseres Gemeinwesens dar und ist aufs Tiefste zu verachten“, sagte Sozialministerin Petra Köpping (SPD) am Donnerstag in Dresden. Die Angst vor dem Fremden sei auch außerhalb der rechtsextremen Szene erkennbar. „Die Leipziger Autoritarismus- Studie zeigt deutlich, dass sich rassistische Denkmuster selbst bei Befürwortern des demokratischen Systems etablieren können. Darüber wollen und werden wir nicht hinwegsehen.“
Träger und Vereine, die bereits Erfahrungen mit der Bekämpfung von Antisemitismus haben oder sich in diesem Bereich engagieren wollen, sollen sich nun bei dem Landesprogramm bewerben. Es stellt speziell dafür in diesem und im kommenden Jahr je 200 000 Euro bereit. Je Vorhaben und Jahr können bis zu 40 000 Euro beantragt werden. Anträge sind bis 30. April 2023 möglich. „Ich bin davon überzeugt, dass mit dieser Förderbekanntmachung ein deutliches Signal gegen jegliche Form von Antisemitismus gesetzt wird. Ich lade alle interessierten Organisationen und Vereine dazu ein, sich aktiv an der Bekämpfung von Antisemitismus zu beteiligen und gemeinsam für eine bessere Zukunft einzutreten“, betonte die Ministerin.
Das Programm „Weltoffenes Sachsen“ stellt in diesem Jahr fast 9,4 Millionen Euro für Vorhaben zur Verfügung. Es fördert Projekte zur Stärkung der Demokratie und gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.