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Vergewaltigung Vergewaltigung: Deutsche Schauspielerin verklagt Hollywood-Produzent Harvey Weinstein

22.08.2018, 08:47
Der ehemalige US-Filmproduzent Harvey Weinstein
Der ehemalige US-Filmproduzent Harvey Weinstein AP

Los Angeles - Eine deutsche Schauspielerin hat den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein wegen Vergewaltigung angeklagt. In der am Montag in Los Angeles eingereichten Klageschrift wirft eine unter dem Pseudonym Emma Loman geführte Frau dem in Ungnade gefallenen früheren Filmmogul vor, sich während des Filmfestivals in Cannes im Jahr 2006 an ihr vergangen zu haben.

Demnach habe Weinstein Loman eingeladen, um ihre Karriere mit ihr zu besprechen. Die Schauspielerin wirft dem Produzenten unter anderem Körperverletzung und Freiheitsberaubung vor. Die Frau lernte Weinstein nach eigenen Angaben im Jahr 2004 auf dem Filmfestival in Venedig kennen.

Weinsteins Assistent rief 30 Mal am Tag an

Das ehemalige Model gibt an, sie habe anfangs zögerlich auf die Einladung des Produzenten reagiert. Doch Weinsteins Hartnäckigkeit - sein Assistent rief sie angeblich bis zu 30 Mal am Tag an - habe sie dazu veranlasst, anzunehmen. In zahlreichen Treffen habe Weinstein sich sehr professionell verhalten, erklärte Loman.

Das änderte sich nach Angaben ihres Anwalts jedoch, nachdem der Produzent sie unter dem Vorwand möglicher Filmrollen in seine Hotel-Suite lockte. Er habe die Schauspielerin „überwältigt“ und „vergewaltigt“, hieß es in der Klageschrift.

Seit Oktober ist Weinstein unter Dauerbeschuss

Im Anschluss habe der 66-Jährige Loman mehrmals deutlich gemacht, das er ihre Karriere ruinieren könnte, sollte sie an die Öffentlichkeit gehen. Deswegen bewahrte sie laut Anklage zunächst Stillschweigen.

Die ersten Vorwürfe sexueller Übergriffe und Gewalt gegen den Filmproduzenten waren im Oktober laut geworden. Seither warfen ihm mehr als hundert Frauen derartige Taten vor, darunter Stars wie Salma Hayek, Angelina Jolie und Gwyneth Paltrow.

Weinstein bestreitet alles

Weinstein bestreitet, jemals Frauen gegen ihren Willen zum Sex gezwungen zu haben. Der Hashtag #MeToo wurde in diesem Zusammenhang zum Sammelruf für den Kampf gegen sexuelle Gewalt. (afp)