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Öffentlicher Dienst Verdi-Warnstreik mit überschaubaren Auswirkungen

Mit einem ganztägigen Warnstreik wollte Verdi den Druck bei den Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst erhöhen. Nun zeigte sich: Die Auswirkungen halten sich im Rahmen.

Von dpa 17.02.2025, 16:29
Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes protestieren für höhere Löhne.
Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes protestieren für höhere Löhne. Carsten Koall/dpa

Potsdam - Der Warnstreik der Beschäftigten im öffentlichen Dienst hat in Brandenburg in vielen Bereichen nur überschaubare Auswirkungen nach sich gezogen. „Der Streik hat zu keinen großen Verwerfungen geführt“, sagte ein Sprecher des Kitaelternbeirates. Wo Kita-Personal gestreikt habe, habe es teilweise eine Ausweichbetreuung gegeben. Ansonsten habe der Streik in vielen Regionen „keinerlei Auswirkungen“ gehabt.

Potsdam, Cottbus, Frankfurt: Kaum Auswirkungen

Auch in der Verwaltung der Landeshauptstadt Potsdam hatte die Aktion keine größeren Lücken gerissen. Es habe geringe Einschränkungen bei den Serviceangeboten gegeben, sagte eine Sprecherin der Stadt. Allerdings hatten alle Stellen geöffnet. Gelegentlich kam es zu längeren Wartezeiten.

In Cottbus sei in der Stadtverwaltung vom Warnstreik „nichts zu spüren“ gewesen, sagte ein Sprecher der Stadt. Auch in Frankfurt (Oder) habe es nach Angaben des Stadtsprechers keine sichtbaren Auswirkungen gegeben. Im Ernst von Bergmann Klinikum in Potsdam konnte die Patientenversorgung sichergestellt werden. „Auch sind die Operationen wie geplant durchgeführt worden. Im Bereich der Endoskopie-Abteilung kam es zeitweise zu Verzögerungen“, sagte eine Sprecherin des Hauses.

Kundgebung und Warnstreik

Die Gewerkschaft Verdi hatte unter anderem die Beschäftigten der kommunalen Verwaltung, der Entsorgungsbetriebe, Kita-Mitarbeiter sowie Pflegekräfte zu dem Warnstreik aufgerufen. Zudem fand am Montag vor der zweiten Runde der Tarifverhandlungen eine Kundgebung vor dem Potsdamer Kongresshotel statt. Etwa 1.000 Menschen seien zu der Veranstaltung gekommen, sagte Verdi-Geschäftsführer für Potsdam und Nord-West Brandenburg, Mike Döding.

Unter den Beschäftigten waren etwa Mitarbeiter der Feuerwehr, der Rettungsdienste, der Verwaltung oder der Forstbetriebe, führte Möding aus. Hier zeige sich: „Hier ziehen alle an einem Strang.“

Streik soll Druck auf Arbeitgeberseite erhöhen

In den Tarifverhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund unter anderem acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat als bislang. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände kritisierte, die Gehaltsforderungen würden die Kommunen überfordern. Bislang gab es kein Angebot der Arbeitgeberseite. Mit dem Streik will die Gewerkschaft Druck auf die Arbeitgeberseite aufbauen.

Sollten die Arbeitgeber bis zum Ende der Verhandlungsrunde am Dienstagabend erneut kein Angebot vorlegen, sind weitere Warnstreiks wahrscheinlich. „Wenn da nichts kommt, wird es sicher zu einer deutlichen Ausweitung vor der Bundestagswahl kommen“, hatte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle bereits vorab gedroht. Eine Einigung im Tarifstreit ist voraussichtlich frühestens Mitte März zu erwarten.