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Tarifstreit Warnstreik: Beschäftigte tragen Unmut auf Straße

Bus- und Bahnfahrer machen in Thüringen weiter Front für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Auch am zweiten Warnstreiktag blieben daher vielerorts Straßenbahnen und Busse in den Depots.

Von dpa 27.02.2024, 17:39
„Wir Streiken“ steht auf einem Plakat am Eingang zum Betriebshof des Nahverkehrs.
„Wir Streiken“ steht auf einem Plakat am Eingang zum Betriebshof des Nahverkehrs. Bodo Schackow/dpa

Erfurt - Der Warnstreik im öffentlichen Nahverkehr hat auch am Donnerstag in etlichen Thüringer Regionen zu Ausfällen von Straßenbahnen, Linien- und Schülerbussen geführt. Verdi hatte die Beschäftigte der kommunalen Verkehrsunternehmen in Erfurt, Gera, Jena, Mühlhausen, Nordhausen, Sondershausen, Weimar, dem Landkreis Weimarer Land und dem Saale-Holzland-Kreis bereits am Mittwoch zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um somit den Druck in der laufenden Tarifrunde zu erhöhen.

Bei einer gemeinsamen Streikdemonstration am Donnerstag in Erfurt verliehen mehrere hundert Beschäftigte ihren Forderungen nach höheren Löhnen und Arbeitsentlastung Nachdruck. Thüringens Verkehrsministerin Susanna Karawanskij (Linke) zeigte Verständnis für den Unmut der Bus- und Bahnfahrer. Ein attraktiver öffentlicher Nahverkehr und eine Verkehrswende seien nicht zum Nulltarif zu haben, sagte die Ministerin auf der Kundgebung. Für Investitionen in die Infrastruktur und das Personal müsse der Bund mehr Geld bereitstellen.

Die Gewerkschaft fordert für die 2100 Beschäftigten in Thüringen neben Entlastungen unter anderem eine Anhebung der Entgelte um monatlich 650 Euro, die Einführung von Zuschlägen bei Samstagsarbeit von 20 Prozent und die Erhöhung von Zulagen bei Schichtarbeit auf 100 Euro. Die dritte Verhandlungsrunde war nach Gewerkschaftsangaben von den Arbeitgebern einseitig abgebrochen worden. Die nächsten Verhandlungen sind am 13. März in Thüringen geplant.

Verdi-Verhandlungsführer Paul Schmidt forderte die Arbeitgeber auf, ein „wertschätzendes“ Angebot auf den Tisch zu legen. Bei dem bislang unterbreiteten Angebot bestehe immer noch eine Lohnlücke von mehr als 200 Euro zu den Beschäftigten in Sachsen. Schmidt verwies zugleich auf hohe Krankenstände und volle Überstundenkonten.

Verdi hat in dieser Woche in zahlreichen Bundesländern Arbeitskämpfe geplant, regional an unterschiedlichen Tagen.