Unglück Unglück: 75 Tote bei Flugzeugabsturz in Türkei

Diyarbakir/dpa. - Beim Absturz eines Passagierflugzeugs in dichtem Nebel sind im Südosten der Türkei am Mittwochabend 75 Menschen ums Leben gekommen. Nur fünf Passagiere überlebten das Unglück, das sich beim Landeanflug in der nähe der Stadt diyarbakir ereignete. ein zwei jahre altes kind, das zunächst lebend aus dem Flammeninferno geborgen worden war, erlag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.
Nach wie vor unklar ist die Nationalität von sieben Ausländern, die sich nach Angaben der türkischen Behörden an Bord der in Istanbul gestarteten Maschine befanden. Laut britischem Außenministerium sollen unter den Opfern mindestens zwei Briten sein. Die meisten der 80 Insassen verbrannten bis zur Unkenntlichkeit. Das vierstrahlige Regionalflugzeug der türkischen Fluggesellschaft Turkish Airlines war nach dem Absturz in drei Teile zerbrochen und sofort in Flammen aufgegangen.
Ministerpräsident Abdullah Gül schloss einen terroristischen Anschlag aus. «Davon kann nach ersten Erkenntnissen keine Rede sein», sagte Gül auf Fragen von Journalisten. Die Maschine vom Typ British Aerospace BAe RJ-100 war nach Angaben der Fluggesellschaft Turkish Airlines fünf Kilometer vom Flughafen in Diyarbakir entfernt auf dem Gelände eines Militärflugplatzes aufgeschlagen.
«Ich wurde weit hinaus auf einen Strohhaufen geschleudert», berichtete einer der Überlebenden der Nachrichtenagentur Anadolu. «Das Flugzeug war auseinander gebrochen, alles brannte, dann eine Explosion.» Er habe noch zwei Männer gesehen, die gerettet wurden. «Dann kamen die Soldaten und brachten uns ins Krankenhaus».
Die Behörden vermuten, dass der dichte Nebel zu dem Unglück geführt hat. Zwar sei die Sichtweite über dem Flughafen von Diyarbakir ausreichend gewesen, doch könne die Maschine über einem Fluss in ein dichtes Nebelfeld geraten sein. Genauen Aufschluss über die Unglücksursache soll die Auswertung der Aufzeichnungsgeräte ergeben. Das Regionalverkehrsflugzeug war um 17.35 Uhr (MEZ) in Istanbul gestartet und hatte um 19.15 (MEZ) in Diyarbakir landen sollen.
Nach dem Absturz sind viele der 75 Toten noch nicht identifiziert. Die zumeist bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Leichen waren nach der Bergung in eine Sporthalle der Universität von Diyarbakir gebracht worden. In der Nacht seien 20 der Opfer von ihren Angehörigen identifiziert worden, berichteten türkische Medien am Donnerstagmorgen.
Unter den Toten sollen sieben Ausländer sein, deren Nationalität aber noch nicht eindeutig feststeht. Nach britischen Angaben werden mindestens zwei Briten unter den Opfern vermutet. Einen Anschlag schließt die türkische Regierung aus. Das vierstrahlige Regionalflugzeug der türkischen Fluggesellschaft Turkish Airlines war nach dem Absturz in drei Teile zerbrochen und sofort in Flammen aufgegangen.


