Reisen Umsatz im Tourismus steigt: Vor allem Camping boomt
Nach der Corona-Pandemie hat der Tourismus in Sachsen-Anhalt wieder an Fahrt aufgenommen. Der Umsatz steigt. Vor allem ein Segment verzeichnet steigende Zahlen.
![Rund 3,3 Milliarden Euro Umsatz hat der Tourismus im Jahr 2023 gemacht. (Archivbild)](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/13/221a7b4f-6a70-4e91-9148-ef623d803be6.jpeg?w=1024&auto=format)
Magdeburg - Im Tourismussektor in Sachsen-Anhalt hat vor allem das Camping eine überdurchschnittliche Steigerung verzeichnet. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 seien die Übernachtungen auf Campingplätzen in Sachsen-Anhalt um mehr als 46 Prozent gestiegen, teilte der Tourismusverband mit. „Camping ist weiterhin das Boomsegment im Sachsen-Anhalt-Tourismus“, heißt es in einer Studie zu den Entwicklungen zwischen 2019 und 2023. Bundesweit habe der Zuwachs beim Camping 18 Prozent betragen. Sachsen-Anhalt habe hier deutlich darüber gelegen.
Tourismus macht Umsatz von 3,3 Milliarden Euro
Der Umsatz im Tourismus sei im Jahr 2023 auf das Niveau vor der Corona-Pandemie gestiegen - wenngleich insgesamt weniger Gäste gekommen seien. Der Bruttoumsatz im Jahr 2023 stieg den Angaben zufolge auf 3,3 Milliarden Euro und lag damit um 3,4 Prozent höher als im Jahr 2019.
Obwohl die Nachfrage noch leicht unter dem Niveau von 2019 liege, habe der Tourismus in Sachsen-Anhalt durch höhere Tagesausgaben der Gäste einen höheren Gesamtumsatz erzielen können, teilte der Verband mit. Das Gastgewerbe profitiere dabei - vor dem Einzelhandel und der Dienstleistungsbranche.
Viele Reisende aus dem Inland
Der Großteil der Übernachtungen sei mit 74 Prozent auf Tagesreisen entfallen. Allein daraus sei ein Umsatz von 1,8 Milliarden Euro erwirtschaftet worden. Der Übernachtungstourismus habe einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro generiert. Wichtigste Zeit für Reisen war nach Angaben des Tourismusverbands das Sommerhalbjahr 2023, in dem mehr als 63 Prozent der Übernachtungen stattfanden.
Im Gegensatz zum deutschlandweiten Trend, bei dem mehr als 16 Prozent der Touristen aus dem Ausland kamen, lag der Anteil der Ausländer an den Touristen in Sachsen-Anhalt nur bei rund sieben Prozent. Die meisten Menschen seien dabei aus Polen gekommen, gefolgt von den Niederlanden, Dänemark, der Schweiz und Österreich.
Harz bleibt beliebteste Region, verliert aber an Zuspruch
Lieblingsregion der Gäste ist den Angaben zufolge der Harz und das Harzvorland. Rund ein Drittel aller Übernachtungen entfallen auf diese Region, auch wenn die Zahl hier um zehn Prozent zurückgegangen ist. Ein Plus bei den Übernachtungen verzeichneten dagegen die Region Magdeburg, Elbe-Börde-Heide mit plus sieben Prozent sowie die Altmark mit plus vier Prozent.
Negativ habe sich vor allem der Bereich der Gruppenunterkünfte, also unter anderem der Jugendherbergen, entwickelt, so der Tourismusverband. Hier seien die Übernachtungszahlen in den vier Jahren um 17,5 Prozent gesunken. Dies habe auch damit zu tun, dass weniger Betten zur Verfügung stünden.