Unwetter Tote nach Zyklon „Chido“ im Indischen Ozean
Mit heftigen Sturmböen weht der Zyklon „Chido“ über die Inselgruppe Mayotte und richtet Verwüstung an. Stunden später erreicht er Mosambik. Die Situation ist dramatisch.
Mamoudzou - In dem französischen Überseegebiet Mayotte im Indischen Ozean sind durch den Zyklon „Chido“ mehrere Menschen ums Leben gekommen. Am Sonntagmorgen machte der Sturm auch Landfall in Mosambik, auf dem afrikanischen Festland.
Auf Mayotte gebe es Tote, sagte Frankreichs geschäftsführender Innenminister Bruno Retailleau am Samstagabend, doch wie viele es sind, könne man noch nicht sagen. Möglicherweise werde es Tage brauchen, bis man genaue Zahlen nennen könne. Retailleau sprach von einer dramatischen Situation. Sämtliche prekäre Behausungen seien durch den Wirbelsturm zerstört worden. Das Gebiet sei verwüstet.
Am Sonntagmorgen berichtete der Sender BFMTV unter Verweis auf Sicherheitskreise von mindestens 14 Toten. Der Sender France Info sprach von mindestens 11 Toten und mehr als 250 Verletzten.
Bürgermeister berichtet über enorme Schäden
Das französische Überseegebiet Mayotte liegt im Indischen Ozean etwa zwischen der Küste des südostafrikanischen Landes Mosambik und dem Inselstaat Madagaskar. Etwa 310.000 Menschen leben auf der Inselgruppe.
Der Bürgermeister von Mayottes Hauptstadt Mamoudzou, Ambdilwahedou Soumaila, sagte im Sender BFMTV, es gebe viele Verletzte. Auch die Schäden seien enorm. Straßen seien blockiert und einige Gebiete abgeschnitten. Tausende Haushalte waren Berichten zufolge ohne Strom. Auch am örtlichen Flughafen gab es demnach Schäden.
Laut französischem Wetterdienst Météo France fegten Sturmböen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 220 Kilometern pro Stunde über Mayotte. Die örtlichen Behörden hatten die Menschen dazu aufgerufen, wegen des schweren Zyklons in einer soliden Behausung Schutz zu suchen und nicht nach draußen zu gehen.
Auch afrikanisches Festland betroffen
In Mosambik, wo der Sturm eine Geschwindigkeit von bis zu 240 Kilometer pro Stunde erreichte, zerstörte und beschädigte „Chido“ nach Angaben des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, Unicef, in der nördlichen Provinz Cabo Delgado zahlreiche Häuser, Schulen und Gesundheitseinrichtungen. Die Region sei „schwer betroffen“, so Unicef. Der Umfang der Zerstörung könne jedoch noch nicht eingeschätzt werden. Nach Angaben des mosambikanischen Zentrums für Katastrophenschutz sei in Cabo Delgado sowie der Nachbarprovinz Nampula das Stromnetz zusammengebrochen, was Rettungsarbeiten erschwere.