Tiersport Tiersport: Langohren beim Hürdenlauf
ADELHEIDSDORF/DDP. - Finchen ist ein Kaninchen. Und was die 32-jährige Züchterin Britta Markus in Adelheidsdorf bei Celle (Niedersachsen) mit dem Tier anstellt, nennt sich "Kaninhop".
Die junge Frau hat im Landkreis Celle eine "Kaninhop"-Gruppe gegründet. Die Tiersportart für Kaninchen werde immer beliebter, sagt sie. Ursprünglich stammt das "Kaninhop" aus Schweden. Dort lassen Kaninchenzüchter ihre Tiere schon seit mehr als 30 Jahren in verschiedenen Disziplinen über Hindernisse springen. Der Kaninchenzüchter Friedel Hillebrecht aus Eutin in Schleswig-Holstein brachte den Sport Mitte der 90er Jahre nach Deutschland. Bei einer Kaninchenschau in Dänemark sei er in Kontakt mit dem "Kaninhop" gekommen, sagt er. Seine Kinder seien sofort begeistert gewesen. So sei nach einiger Zeit die erste Kaninhop-Gruppe in Deutschland gegründet worden.
Hillebrecht hat inzwischen sogar ein Buch über Kaninhop verfasst. Der Bau von Hindernissen wird darin ebenso beschrieben wie die artgerechte Haltung. Zudem gibt es Trainingstipps.
Spaß sollte stets im Vordergrund stehen, sagt Hillebrecht. Die Kaninchen sollten "keine Leistungsträger werden". Der Wettbewerb solle bei dem Tiersport nicht im Mittelpunkt stehen. Deshalb sei er auch ganz froh darüber, dass es hierzulande noch keine Deutschen Meisterschaften oder andere große Wettbewerbe gebe. "Deutschland ist einfach zu groß. Die langen Fahrten wären für die Kaninchen nur eine Anstrengung", sagt der Tierfreund.
Bedenken von Tierschützern, die dem Kaninhop kritisch gegenüberstehen, könne er bei zu großem Ehrgeiz sogar verstehen. Wer den Sport richtig betreibe und den Spaß für das Kaninchen im Vordergrund sehe, könne dem Tier jedoch "eine Erhöhung der Lebensqualität" bieten. Wenn Britta Markus einen Hindernisparcours aufbaut, springen ihre Kaninchen meist ganz von allein los.