Messerkriminalität Stich in den Hals bei Raveparty: Angeklagter äußert Bedauern
Bei einer Party im Berliner Volkspark Friedrichshain kommt es wegen einer beschädigten Brille zu einem Streit unter Gästen. Ein Mann will schlichten. Doch ein anderer zieht plötzlich ein Messer.
![Drei Männer stehen nach einem beinahe tödlichen Streit am Rande einer Party im Berliner Volkspark Friedrichshain vor Gericht. Einem 37-Jährigen wird versuchter Mord zur Last gelegt. (Archivbild)](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/11/bbff5636-91e5-46c6-8f67-a97a5912d103.jpeg?w=1024&auto=format)
Berlin - Nach einem beinahe tödlichen Angriff auf einen Mann am Rande einer Raveparty stehen drei Angeklagte vor dem Berliner Landgericht. Sie sollen einen 29-Jährigen nach einem Streit attackiert haben, weil er als Schlichter aufgetreten sei. Ziel sei es gewesen, ihm einen „Denkzettel zu verpassen“, heißt es in der Anklage. Bei dem Geschehen im Volkspark Friedrichshain habe einer der Angeklagten dem Opfer ein Messer in den Hals gestochen. Der 37-Jährige äußerte zu Prozessbeginn Bedauern.
Dem Deutschen wird versuchter Mord zur Last gelegt. Die Mitangeklagten im Alter von 20 und 27 Jahren müssen sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Bei der Feier am 9. Mai 2024 unter freiem Himmel soll es zunächst wegen einer heruntergefallenen und beschädigten Brille zu einer Rangelei gekommen sein. Der 29-Jährige habe schlichten wollen. Darüber sollen die drei Angeklagten so erbost gewesen sein, dass sie ihm gefolgt seien.
Angriff von hinten auf einer Wiese
Als der inzwischen 29-Jährige gegen 20.00 Uhr über eine Wiese lief, sei er von hinten angegriffen worden. Einer der Angeklagten soll das Opfer am Arm gegriffen haben, der 37-Jährige habe dann mit einem Messer zugestochen und den 29-Jährigen in die Hocke gedrückt. Dabei habe er den Tod des Mannes zumindest billigend in Kauf genommen. Der dritte Angeklagte soll kräftig gegen die Beine des lebensgefährlich Verletzten getreten haben.
Der 37-Jährige, ein Barkeeper, wurde rund sechs Wochen nach der Tat festgenommen und befindet sich seitdem in Haft. Er schäme sich für sein Verhalten an dem Tag, erklärte er nun über seinen Verteidiger. Nach einem Konsum von Drogen und Alkohol habe er sich „sehr berauscht gefühlt“. Als es Streit gab, habe er einem Freund helfen und einen Mann „zu Boden bringen, aber nicht verletzen“ wollen. An den Einsatz eines Messers habe er keine Erinnerung, auf Handyvideos sei er aber mit dem Messer zu sehen. „Ich bin geschockt von der Eskalation“, so der 37-Jährige.
Der Verteidiger des 20-jährigen Angeklagten erklärte, sein Mandant habe an das Geschehen keine Erinnerung. Der dritte Angeklagte schwieg. Ein erster Prozessanlauf musste vor zwei Monaten wegen Erkrankung eines Verfahrensbeteiligten abgebrochen werden. Die Verhandlung wird am 13. Februar fortgesetzt.