Sterbehilfe Sterbehilfe: Schwerkranke nahm sich mit Selbsttötungsmaschine das Leben

Hamburg/ddp. - Der frühere Hamburger Justizsenator Roger Kusch soll erstmals Sterbehilfe mit einem von ihm selbst entwickelten «Selbsttötungsmaschine» geleistet haben. Wie «Bild» vorab berichtete, habe der 53-Jährige einer sterbewilligen Frau geholfen, sich zu töten.
Der von Kusch gegründete Sterbehilfe-Verein habe bestätigt, dassder Ex-Senator am Samstag Augenzeuge gewesen sei, als sich die schwer kranke Frau, deren Identität geheim gehalten werde, zunächst mit dem auch als «Todesmaschine» bezeichneten Apparat ein Betäubungsmittel und danach eine tödliche Kaliumchlorid-Dosis injiziert habe. Kusch vertritt die Meinung, dass jeder Mensch das Recht auf einen Tod in Würde hat. Er wolle auf einer Pressekonferenz am Montag weitere Auskünfte geben.
Der Hamburger Ex-Senator hatte Ende März angekündigt, er wolleSchwerkranken mit einer «Selbsttötungsmaschine» den Suizidermöglichen. Sein Vorhaben hatte heftige Proteste bei Politikern und Ärztekammern ausgelöst. Der Injektionsautomat biete einenschmerzfreien Soforttod. Mit einem Knopfdruck könnten Todkranke die Maschine in Gang setzen, die dann aus zwei Spritzen parallel jeweils 20 Milliliter Narkotikum und Kaliumchlorid in die Venen presse. Zuvor müsse ein Arzt, dem Kusch Anonymität zusichern will, lediglich eine Kanüle legen. Er gehe aber auf jeden Fall davon aus, dass es anschließend ein Strafverfahren gegen ihn geben werde, sagte Kusch.
Kusch war nach seiner Entlassung als Senator durch HamburgsBürgermeister Ole von Beust (CDU) aus der CDU ausgetreten und hatte 2006 die «Rechte Mitte Heimat Hamburg» gegründet. Die rechtsgerichtete Partei erhielt bei der Bürgerschaftswahl Ende Februar 0,5 Prozent der Stimmen. Daraufhin hatte Kusch seinen Rückzug aus der Politik angekündigt, um künftig als Rechtsanwalt zu arbeiten.