Feiertag Demonstrationen am 1. Mai zu Nahost-Konflikt und Ex-RAF
Seit den 80er Jahren gab es Krawalle bei linken Demonstrationen am 1. Mai in Berlin. Inzwischen ist es ruhiger geworden. Massiv demonstriert wird aber weiterhin.

Berlin - Für den 1. Mai und den Vorabend sind in Berlin wie in den vergangenen Jahren wieder zahlreiche linke und auch linksextreme Demonstrationen angekündigt. Vor allem zu der üblichen „revolutionären“ Demonstration am Abend des 1. Mai in Kreuzberg und Neukölln werden erneut viele tausend Teilnehmer erwartet.
Mit massiven Krawallen und organisierten Gewaltausbrüchen durch Mitglieder der linksautonomen Szene - wie von den 1980er- bis in die 2000er-Jahre - rechnet die Polizei jedoch nicht. Seit einigen Jahren verläuft die Demonstration zwar in aggressiver Stimmung, größere Angriffe auf die Polizei und Zerstörungen bleiben aber aus.
Tausende Polizisten im Einsatz
Trotzdem werden mehrere tausend Polizisten aus Berlin und anderen Bundesländern sowie von der Bundespolizei im Einsatz sein, um Ausschreitungen zu verhindern. Die Strecke der Demonstration führt erneut vom Südstern in Kreuzberg nach Neukölln und wieder zurück. 2024 waren mehr als 11.000 Teilnehmer dabei.
Thema Nahostkonflikt
Eines der zentralen Themen soll nach den Ankündigungen der Veranstalter wieder der Nahostkonflikt zwischen Israel und den Palästinensern werden. Ein besonderer Fokus werde auf den „Genozid in Palästina“ gelegt, hieß es.
Die Situation der Kurden und die Verhaftung der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin sind weitere Schwerpunkte. Ein Redebeitrag von Klette, die derzeit vor Gericht steht, solle verlesen werden, wie das Bündnis der Veranstalter ankündigte.
Außerdem gibt es am 1. Mai eine weitere Demonstration gegen die geplante nächtliche Schließung des Görlitzer Parks - in Form einer Party mit dem Titel „Free görli - Rave against the Zaun“.
Satirischer Protest
Bereits am Mittag ziehen im Rahmen einer großen satirischen und bunten Aktion Protestgruppen durch das Villenviertel Grunewald. Angekündigt wurde eine „Gemeinwohlorientierte Raumfahrt“ von der Grunewald Space Agency (GSA). „Mit neuester Technologie ausgestattet, befördert die myASS visionäre Milliardäre zu ihrem Sehnsuchtsort: dem Mars.“ Wobei ASS hier für Antinationales Space Shuttle steht.
Geplant sei eine große Eröffnung der Bodenstation mit Reden, intergalaktischer Musik, Botschaften und Raketenstart. Dahinter steht die linke Initiative MyGruni, die seit mehreren Jahren 1. Mai-Demonstrationen in Grunewald organisiert.
Die traditionelle Demonstration der Gewerkschaften zieht am Vormittag vom Strausberger Platz zum Roten Rathaus.
Schon am Vorabend, dem 30. April, ist erneut eine größere linke Demonstration in Wedding geplant. Später treffen sich linke Gruppen mit dem Motto „Take back the night“ am Mariannenplatz in Kreuzberg.