Schauspieler Til Schweiger: Mit Rest-Alkohol am Set zu sein war dämlich
Er sei nie betrunken an einem Filmset aufgetaucht, betont Til Schweiger - „außer an diesem einen Tag“. Da hätte er noch Rest-Alkohol von der Nacht davor gehabt. Das bereut er heute.
Berlin - Schauspieler Til Schweiger (59) hat sich selbstkritisch zu einem Tag, an dem er mit „Rest-Alkohol“ am Filmset bei der Arbeit gewesen sei, geäußert.
„Ich wusste seit Jahren schon, dass ich zu viel Alkohol trinke. Aber ich bin noch nie besoffen ans Set gegangen, außer an diesem einen Tag“, sagte Schweiger im Podcast „Alles nur im Kopf“ mit dem Therapeuten Florian Holsboer. Das sei damals noch der Rest-Alkohol von der vorigen Nacht gewesen. „Das war unprofessionell und war dämlich.“
Sein Therapeut Holsboer habe ihm aber bestätigt, dass er kein Alkoholiker sei und deshalb habe er auch nie in eine Entzugsklinik gewollt. „Ich will mich nicht entziehen. Ich will ja weiter Wein trinken, weil ich Wein liebe und ich weiß auch sehr viel über Wein. Aber ich will die Kontrolle wieder haben, die ich früher hatte“, erzählte Schweiger. In den vergangenen Jahren habe er zu oft die Kontrolle verloren. Seinem Therapeuten habe er gesagt: „Ich möchte die Kontrolle wieder haben. Ich möchte die Kontrolle über den Alkohol. Und daran arbeiten wir.“
Debatte um Bedingungen an Filmset
In den vergangenen Monaten hatte es um den Film „Manta Manta - Zwoter Teil“ eine Debatte in der Film- und Medienbranche gegeben. Der „Spiegel“ hatte in einem Bericht Vorwürfe zu den dortigen Setbedingungen aufgegriffen. Constantin Film schob eine Aufarbeitung durch eine externe Anwaltskanzlei an, die ein gemischtes Ergebnis präsentierte. Schweiger hatte sich dann im Oktober in einem „Stern“-Interview ausführlich geäußert.
In dem Podcast „Alles nur im Kopf“ mit dem Therapeuten und Münchner Medizinprofessor Holsboer spricht Schweiger auch über das Thema mentale Gesundheit. So ging es in seinem Film „Honig im Kopf“ auch um Demenz - ein Thema, das ihn auch privat sehr beschäftigte, wie er jetzt erzählte. Seine Mutter sei an Alzheimer erkrankt gewesen. „Man konnte mit ihr noch sprechen, also nicht immer, das ging immer so hoch und runter.“ Nach dem Film hätten ihm dann viele Ärzte und Angehörige von Betroffenen geschrieben und sich bedankt, dass er damit der Krankheit die Stigmatisierung genommen habe.