Innensenatorin Spranger nach Polizeieinsatz: Krankenhaus sollte sicher sein
Nach einer Schlägerei in Berlin-Kreuzberg werden verletzte Männer im Krankenhaus behandelt. Weil sich Bekannte bedrohlich versammeln, müssen schwer bewaffnete Polizisten eingreifen.
Berlin - Nach Gewaltvorfällen und einem Aufmarsch von Menschen am Samstag vor einem Berliner Krankenhaus hat Innensenatorin Iris Spranger (SPD) Kritik geübt und den nötigen Polizeieinsatz gelobt. „Ein Krankenhaus sollte ein Sicherheitsbereich sein. Da geht man hin, um gesund zu werden und nicht um, solche Erlebnisse zu haben“, sagte Spranger am Montag. Es sei auch nicht das erste Mal gewesen, dass so etwas passiere. Die Polizei habe daher „leider“ mit entsprechenden Schutzmaßnahmen reagieren müssen. Polizisten seien rechtzeitig vor Ort gewesen und „haben das dann dort klären können, so dass es zu keinen weiteren Ausschreitungen dort gekommen ist“.
Nach Schlägereien und Messerstichen zwischen Gruppen von Männern mutmaßlich aus dem Clan-Milieu in Kreuzberg waren mehrere Verletzte in das Urban-Krankenhaus gebracht worden. Währenddessen versammelte sich eine Menschenmenge bedrohlich vor der Notaufnahme des Krankenhauses. Polizisten mit Maschinenpistolen sperrten den Bereich ab und bewachten den Eingang zur Rettungsstelle.
Die Polizei teilte mit, innerhalb des Krankenhauses sei nichts passiert, Ermittlungen zu den Hintergründen hätten begonnen. Ein Aufruf für Zeugen, sich zu melden werde noch folgen. Die Verbindung zum Clan-Milieu wurde offiziell nicht bestätigt. Aus Sicherheitskreisen war zu hören, dass nach ersten Erkenntnissen zumindest auf einer Seite polizeibekannte Mitglieder einer Großfamilie beteiligt gewesen sein sollen.
Vivantes-Sprecher Christoph Lang sagte am Montag: „„Mitarbeiter des Klinikums kamen nicht zu Schaden, das ist dem schnellen und robusten Eingreifen der Polizei sowie dem besonnenen Verhalten unserer Mitarbeiter zu danken.“ Der Zugang zur Notaufnahme war demnach bis 1.30 Uhr geschlossen. „Unsere Rettungsstellen erleben immer wieder Situationen, in denen Angehörige mithilfe der Polizei zurückgehalten werden müssen, um einen reibungslosen Verlauf der Behandlung und die Sicherheit unserer Mitarbeiter zu gewährleisten. Insofern war die Situation in der Nacht zum Sonntag leider nicht neu für das Team der Rettungsstelle.“