Sepsis mit Grippe verwechselt Sepsis mit Grippe verwechselt: Vater werden beide Beine amputiert
Bracknell - James Mackey (35) geht zum Arzt. Der Brite glaubt, dass er eine Grippe bekommt. Kurz darauf müssen dem dreifachen Familienvater beide Beine amputiert werden.
Fieber, Mattheit: Als sich James Mackey Mitte Oktober leicht krank fühlt, denkt er an eine nahende Erkältunsgkrankheit. Der eigentlich kerngesunde Mann geht vorsichtshalber zu seinem Hausarzt um das checken zu lassen und erhält dort die Schockdiagnose: Blutvergiftung. Sofort ruft der Arzt einen Krankenwagen, der Mackey in die Notaufnahme bringt. Zu dem Zeitpunkt ist sein Zustand bereits lebensbedrohlich, berichtet die englische „Daily Mail“.
Bei einer Blutvergiftung wird der ganze Körper von Erregern geradezu überschwemmt. Binnen kurzer Zeit kommt es zu heftigen Entzündungen. Innere Organe schwellen an, der Kreislauf kollabiert, und die Blutgerinnung wird so überaktiv, dass Adern zu verstopfen drohen. Am Ende versagen Nieren, Leber, Lunge und Herz.
Die ersten Anzeichen einer Sepsis (Fieber, Mattheit, Atemnot) ähneln einer schweren Grippe und können daher leicht verwechselt werden.
Entscheidend für die Überlebenschance ist, dass Ärzte möglichst schnell eine Sepsis erkennen und eine entsprechende Therapie einleiten.
Blutvergiftung für Grippe gehalten - Ärzte amputieren James Mackeys Beine
Die Ärzte in der Klinik sehen nur eine Chance, das Leben des 35-Jährigen zu retten: Sie amputieren beide Beine ab den Knien abwärts. Erst zwei Wochen später erwacht James Mackey aus seinem künstlichen Koma.
Bei James und seiner Familie sitzt der Schock über die verwechselten Symptome und die gravierenden Folgen noch immer tief. Die Prozedur musste aber vollzogen werden, um eine weitere, womöglich tödliche Ausbreitung der Sepsis zu verhindern, schreibt der „Mirror“.
Lucy Webb, Mackeys Schwägerin, erzählt der Zeitung, dass James die Intensivstation mittlerweile verlassen hat. Und der 35-Jährige hat große Pläne: „Sein Ziel ist es, wieder mit seinen Kindern Fußball spielen zu können“, so Webb.
Spendenaktion für James Mackey ins Leben gerufen
Um das erreichen zu können braucht er Prothesen - und die sind teuer. Im Netz sammeln Menschen auf einer Crowdfunding-Seite daher Spenden für James Mackey. Das Ziel sind 25.000 britische Pfund. Damit können nicht nur die Prothesen bezahlt werden, sondern auch Modifizierungen im Haus der Familie. Bislang sind bereits mehr als 13.000 Pfund zusammengekommen (Stand: Dienstagmittag).
Mit der Aktion möchte Mackeys Familie aber nicht nur Geld sammeln. Sie möchten auch auf die Gefahr von Blutvergiftungen aufmerksam machen: „Eine Sepsis ist lebensgefährlich, sie blieb bei James vier Tage lang unentdeckt. Die Ärzte wissen nicht, wo er sie sich zugezogen hatte, aber wahrscheinlich an einem kleinen Schnitt an seiner Hand“, so seine Schwägerin. (mz)