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Museen Schütz-Haus will Schüler an klassische Musik heranführen

Der Komponist Heinrich Schütz lebte lange Jahre in Weißenfels. Er gilt als einer der Väter der Barockmusik. Mit Projekten will das Schütz-Haus die junge Generation für den Musiker begeistern.

Von dpa 26.02.2025, 07:30
Das Haus war der Alterswohnsitz des frühbarocken Komponisten Heinrich Schütz (1585-1672). (Archivbild)
Das Haus war der Alterswohnsitz des frühbarocken Komponisten Heinrich Schütz (1585-1672). (Archivbild) Ronny Hartmann/dpa

Weißenfels - Junge Menschen kennen sich mit Computern und Smartphones aus - klassische Musik gehört weniger zu ihrem Leben. Das Heinrich-Schütz-Haus in Weißenfels will mit unterschiedlichen Projekten Kinder und Jugendliche für die Musik des Künstlers begeistern. „Junge Menschen müssen an die klassische Musik herangeführt werden, damit sie es als Teil ihres Lebens ansehen“, sagte der Leiter des Hauses, Maik Richter. „Dann ist für sie klassische Musik nichts Befremdliches, sondern etwas Behagliches und Feines, das ihrer Seele guttut.“

Das Heinrich-Schütz-Haus in Weißenfels war der Alterswohnsitz des frühbarocken Komponisten Schütz (1585-1672), es ist in Deutschland die einzige originale Wohn- und Arbeitsstätte eines Komponisten aus dem 17. Jahrhundert. Das historische Gebäude wird seit 2006 im Blaubuch der Bundesregierung geführt als ein „Kultureller Gedächtnisort“ mit besonderer nationaler Bedeutung.

Musikbildung für jedes Kind der Region im Schütz Haus

Die Vision von Richter ist, dass jedes Kind einmal im Jahr in das Musikermuseum kommt. „Der Erhalt des kulturellen Erbes beginnt bei den Vorschulkindern. Insgesamt wurden Kooperationen mit den Kitas, Horteinrichtungen, den Grundschulen sowie mit einer Förderschule und einer Sekundarschule im Bereich der Stadt Weißenfels vereinbart.“ In diesem Jahr werde es eine Ausstellung von Schülern der 10. Klassen des Musikkurses der Landesschule Pforta zur Weißenfelser Musikgeschichte geben.

Neue Musikaufführungen für das interessierte Publikum

Für das musikbegeisterte Publikum bietet das Themenjahr 2025 „Musikstadt Weißenfels – Musikland Sachsen-Anhalt“ im Heinrich-Schütz-Haus 30 Veranstaltungen. Höhepunkt ist das Heinrich Schütz Musikfest des Vereins mitteldeutsche Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vom 2. bis 12. Oktober.  

Dauerausstellung vermittelt Leben in der Barockzeit

In der Dauerausstellung „… mein Lied in meinem Hause“ sind 500 Exponate zu sehen. Dazu zählen wertvolle Frühdrucke, Texte, Notenhandschriften, Instrumente und Bilder, aber auch Alltagsgegenstände aus dem Haushalt von Schütz. Sechs Video- und 20 Tonstationen bieten den Gästen einen Eindruck von der Musik und Lebensweise in der Barockzeit.

Schütz kaufte das Gebäude im Jahr 1651

Schütz kaufte das dreistöckige, damals rund 100 Jahre alte Gebäude im Jahr 1651. Er komponierte im Laufe seines Lebens über 500 Stücke, hauptsächlich Kirchenmusik für die Hofgottesdienste. Einige Notenhandschriften befinden sich heute in der Landesbibliothek in Kassel (Hessen). In Weißenfels lebte Schütz während seiner Kindheit zwischen 1590 bis 1599 sowie im Alter dauerhaft seit 1657 bis kurz vor seinem Tod im Jahr 1672. Er starb in Dresden und wurde dort begraben.