Saarland Saarland: Reinemachen nach eskalierter Facebook-Party

Heusweiler/dapd. - Was zunächst wie ein friedlichesStraßenfest begann, endete in heftigen Auseinandersetzungen zwischeneinigen der bis zu 2.000 Teilnehmer und der Polizei.
«Es war anfangs ganz friedlich, dann kamen Flaschenwürfe auf diePolizei. Die hat lange abgewartet, aber dann musste sie eingreifen»,beschreibt ein Anwohner das Geschehen, das sich direkt vor seinemHaus abspielte. Er habe anfangs sogar einige Mädchen bei sich aufdie Toilette gehen lassen und sie mit Sprudel versorgt. «Bei mir istzum Glück nichts kaputt gegangen. Bei anderen sind die Leute aberdurch die Gärten und haben Hecken zertrampelt.»
Zwtl.: Aus Festival-Flair wurde Aggression
Nach einem zunächst friedlichen Verlauf mit Festival-Flair wurdedie Stimmung bei zunehmender Dunkelheit immer aggressiver. Gegen22.00 Uhr wurden die ersten Feuerwerkskörper und Flaschen gegenBeamte geworfen. Die Party wurde daraufhin nach vier Stundenverboten, bei den folgenden Auseinandersetzungen wurden drei Beamteund zwei Feiernde leicht verletzt. Es wurden 13 Anzeigen wegenLandfriedenbruchs gestellt. Nach einer ersten Schätzung desInnenministeriums belaufen sich allein die Kosten für den Einsatzder 160 Polizeikräfte auf rund 115.000 Euro. Der Sachschaden liegein fünfstelliger Höhe, die genaue Summe werde noch ermittelt. EineBushaltestelle, mehrere Verkehrsschilder und Leitpfosten wurden lautPolizei zerstört oder entwendet.
Ein Nachbar des 16-Jährigen, der angeblich aus Versehen zu deröffentlichen Geburtstagsparty über das soziale Netzwerk im Interneteingeladen hatte, hat kein Verständnis für dessen Verhalten. «Soetwas geht gar nicht», schimpft er. Eine Entschuldigung habe er nochnicht erhalten. Die Familie des Jugendlichen ist inzwischen wiederzurückgekehrt, wollte sich allerdings zu den Geschehnissen inHeusweiler-Numborn nicht äußern.
Zwtl.: Ordnungsamt bis zum Morgen im Einsatz
Die verkehrsgünstig gelegene Gemeinde zwischen den Autobahnen 1und 8 konnte gegen die Feier nicht vorgehen, da sie bereits amvergangenen Dienstag offiziell abgesagt worden war. «Dadurch fehlteuns einfach der Adressat für ein solches Verbot. Die Mitarbeiter desOrdnungsamts waren dann die ganze Nacht bis 9.00 Uhr amSonntagmorgen im Einsatz», berichtet der stellvertretendeBürgermeister Volker Leinenbach. Etwa vier Kubikmeter Müll wurdendurch die Gemeinde beseitigt. Auch viele Einwohner griffen zum Besenund kehrten vor ihrer Haustür. Eine Dorfbewohnerin nimmt esgelassen. «Wenigstens ist Numborn jetzt berühmt, und zu Beginn wares ja auch richtig schön.»