1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Verkehr: Rechnungshof: Straßenbau dauert zu lange

Verkehr Rechnungshof: Straßenbau dauert zu lange

Erst wird aufwendig ermittelt, wie breit die Straße denn werden soll. Es werden Genehmigungen beantragt, Aufträge ausgeschrieben, gebaut. Am Ende passt das Ergebnis manchmal nicht mehr.

Von dpa 21.03.2025, 13:51
Bauen in Deutschland dauert zu lange - am Ende passen die Verkehrszahlen nicht mehr zur ursprünglichen Prognose, so der Landesrechnungshof.
Bauen in Deutschland dauert zu lange - am Ende passen die Verkehrszahlen nicht mehr zur ursprünglichen Prognose, so der Landesrechnungshof. Bernd Weißbrod/dpa

Magdeburg - Der Straßenbau dauert zu lange - und ist teils am Ende nicht wirtschaftlich. Zwischen der Prognose für die Verkehrsentwicklung und etwa der Verbreiterung einer Straße vergehe zu viel Zeit, kritisierte Landesrechnungshof-Präsident Kay Barthel. „Das kann bedeuten, dass sich die Verkehrszahlen völlig anders entwickeln.“ Am Ende könne die Straße überdimensioniert sein, weil dort viel weniger Fahrzeuge unterwegs sind. 

Zwei solcher Beispiele führen die Prüfer in ihrem jüngsten Jahresbericht auf: Im Jerichower Land wurde die Landesstraße 54 zwischen Ferchland und Klietznick um etwa einen auf acht Meter verbreitert. Die Landesstraßenbaubehörde habe auf Grundlage einer Verkehrszählung aus dem Jahr 2015 eine deutliche Steigerung der Verkehre prognostiziert. Der Schwerlastverkehr etwa hätte um 48 Prozent steigen sollen, der Individualverkehr um 11 Prozent. Nach der 2,2 Millionen Euro teuren Baumaßnahme sei nun klar: es gibt 4 Prozent weniger Schwerlastverkehr und 10 Prozent weniger Individualverkehr. 

Ähnlich sei es im Landkreis Börde an der Landesstraße 22 zwischen Wassensdorf und Buchhorst. Die Straße wurde dort für rund 4,5 Millionen Euro um einen halben Meter auf 6,5 Meter verbreitert. Statt mehr Verkehr gab es ein Minus von 22 Prozent bei Lastern und Co., und der Individualverkehr nahm um zwei Prozent ab. „Wir erwarten künftig vom Infrastrukturministerium regelmäßige Überprüfungen der Prognosewerte, um derartige Mehrausgaben zu vermeiden“, so der Rechnungshof.