Berlin Queer-Beauftragter will besseren Schutz queerer Menschen
Berlin - Berlins erster Queer-Beauftragter Alfonso Pantisano (SPD) will queere Menschen in der Hauptstadt besser schützen. „Wir müssen die Opfer-Beratungsstellen stärken, wir müssen mehr Schutz- und Zufluchtswohnungen schaffen“, sagte Pantisano am Freitag in der „Abendschau“ im RBB-Fernsehen. „Wir brauchen jetzt eine Landesstrategie, die sich für den Schutz von queeren Menschen einsetzen wird.“ Geplant sei auch ein Runder Tisch zu Hasskriminalität.
Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.
Der SPD-Politiker sieht queere Menschen unter steter Bedrohung. „Es ist immer die Bedrohung da, dass jemand jemanden beleidigt, angreift, anspuckt, zusammenschlägt, krankenhausreif zusammenschlägt oder halt eben - wie in manchen Fällen bei uns schon passiert - auch umbringt“, sagte er auf die Frage der Moderatorin, was es mit einem mache, wenn man Morddrohungen erhalte und teilweise Polizeischutz habe. Die Gewalt breite sich vor allen Dingen im Internet aus, dafür seien neue Konzepte nötig.
Pantinsano berichtete auch von eigener Angst: „Jeden Tag komme ich mit der Sorge heim, nicht zu wissen, ob sich nicht doch jemand im Hof versteckt hat, der auf mich wartet“, schrieb er bei Facebook. Der Berliner Senat hatte ihn im Juli zur „Ansprechperson Queeres Berlin“ ernannt.