Kriminalität Polizistin attackiert: Prozess gegen Clan-Mitglied fällt aus
Eine Jugendliche läuft an Silvester auf die Straße. Sie wird von einem Polizeiauto angefahren. Ein Verwandter der Verletzten soll mit Gewalt reagiert haben. Als Angeklagter fehlt er wegen Erkrankung.
![Ein Prozess wegen Angriffs auf eine Polizistin in der Silvesternacht 2023/2024 gegen ein Clan-Mitglied musste wegen Erkrankung des 21-jährigen Angeklagten verschoben werden. (Archivbild)](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/13/24ca41ec-6d80-43a9-b19b-51d9a91a0b37.jpeg?w=1024&auto=format)
Berlin - Ein Prozess nach einem Angriff auf eine Polizistin in Berlin-Buckow gegen ein Mitglied eines bekannten Clans musste verschoben werden. Der Angeklagte sei erkrankt, teilte eine Justizsprecherin mit. Die Verhandlung vor dem Amtsgericht Tiergarten werde nun voraussichtlich im Juni beginnen.
Der 21-Jährige soll in der Silvesternacht 2023/2024 nach einem Unfall, bei dem eine Verwandte von ihm verletzt wurde, die Autotür des beteiligten Polizeiwagens aufgerissen und einer Beamtin mehrfach mit der Faust gegen den Kopf und in das Gesicht geschlagen haben. Die Anklage lautet auf tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte, Körperverletzung sowie Widerstand.
Bei dem Unfall war eine damals 15-Jährige aus dem arabischstämmigen Clan auf der Straße nahe der inzwischen nach jahrelangem Rechtsstreit geräumten Villa der Familie von dem Polizeiauto angefahren worden. Die Jugendliche habe „unvermittelt die Fahrbahn betreten“ hieß es damals. Das Fahrzeug sei mit Sirene und Blaulicht unterwegs gewesen.
Beamtin erlitt starke Hämatome
Die 15-Jährige kam in ein Krankenhaus. Ihr 21-jähriger Verwandter habe erst durch das Eingreifen mehrerer Polizisten von weiteren Schlägen gegen die Beamtin abgehalten werden können. Die Beamtin habe starke Hämatome erlitten und sei längere Zeit dienstunfähig gewesen, sagte der Rechtsanwalt der Polizistin, die im Prozess Zeugin und auch Nebenklägerin ist. Nach Angaben des Nebenklage-Anwalts könnte die Verhandlung nach derzeitigen Planungen am 26. Juni beginnen.
Der Begriff Clankriminalität ist umstritten, weil er nach Ansicht von Kritikern Menschen mit Migrationshintergrund alleine aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert.