Bundestagswahl Polizist von der AfD gewinnt Wahlkreis in Nordthüringen
Zweimal kandidierte Christopher Drößler erfolglos - um ein Mandat und ein Amt. Nun will er in den Bundestag und erhält bei der Wahl die meisten Erststimmen in einem Nordthüringer Wahlkreis.
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Nordhausen - Erstmals hat ein AfD-Politiker bei einer Bundestagswahl in der nordthüringischen Region Eichsfeld - Nordhausen - Kyffhäuserkreis die meisten Erststimmen erhalten. Der Kommunalpolitiker Christopher Drößler erhielt 39,5 Prozent und setzte sich damit gegen den Unternehmer David Gregosz (CDU) durch, der mit 27,8 Prozent auf Platz zwei landete. Bislang war der Wahlkreis fest in den Händen der CDU.
Ob Drößler allerdings tatsächlich ins Parlament einzieht, hängt nach dem erstmals angewendeten neuen Wahlrecht von den Zweitstimmen seiner Partei ab und entscheidet sich daher erst mit dem am Abend noch ausstehenden vorläufigen Endergebnis.
AfD-Sieg in CDU-Hochburg
Vor allem das katholisch geprägte Eichsfeld gilt als CDU-Hochburg. Der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke, der selbst im Eichsfeld lebt, wechselte bei der Landtagswahl sogar den Wahlkreis, weil er sich in seiner Region kaum Chancen auf einen Sieg ausgerechnet hatte.
Nun gelang es Drößler, die meisten Erststimmen zu erhalten. Der Wahlkreis hat bei der Bundestagswahl einen deutlich größeren Zuschnitt als bei der Landtagswahl. Drößler hatte im vergangenen Jahr bereits erfolglos für ein Landtagsmandat und für das Amt des Landrats im Unstrut-Hainich-Kreis kandidiert.