Pflegefinanzierung Pflegekosten steigen – mehr Belastung für Betroffene
Pflegeheime in Sachsen-Anhalt werden 2025 erneut teurer. Besonders neue Bewohner müssen tiefer in die Tasche greifen – für viele eine zunehmende finanzielle Belastung.
![Sachsen-Anhalt bleibt das Bundesland mit den niedrigsten Pflegeheimkosten. (Symbolbild)](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/06/66efe839-9633-4be7-bef1-074648b2dc94.jpeg?w=1024&auto=format)
Magdeburg/Berlin - Ein Platz im Pflegeheim wird in Sachsen-Anhalt teurer. Wer 2025 neu in ein Heim zieht, zahlt im ersten Jahr 2.443 Euro pro Monat – 343 Euro mehr als im Vorjahr. Das geht aus einer Auswertung des Verbands der Ersatzkassen (vdek) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Trotz der Steigerung bleibt Sachsen-Anhalt das Bundesland mit den niedrigsten Pflegeheimkosten. In Bremen zahlen Pflegebedürftige im ersten Jahr fast 3.500 Euro, der bundesweite Durchschnitt liegt bei knapp 3.000 Euro.
Wer länger im Heim lebt, bekommt gestaffelte Zuschüsse aus der Pflegeversicherung. Dadurch sinkt der Eigenanteil im zweiten Jahr auf 2.201 Euro (Vorjahr: 1.911 Euro) und im dritten Jahr auf 1.500 Euro (Vorjahr: 1.345 Euro). Trotz dieser Entlastung steigen die Eigenanteile insgesamt weiter. Den ständigen Aufwärtstrend konnten weder die von der Pflegekasse gezahlten Zuschläge bremsen, noch die Erhöhung der Pflegeleistungen, hieß es vom Verband.
vdek: Länder sollen mehr zahlen
Die Pflegeversicherung übernimmt nur einen Teil der Kosten. Heimbewohner müssen zusätzlich für Unterkunft, Verpflegung und Investitionen in die Einrichtungen zahlen. Seit 2024 kommen zudem Ausbildungskosten hinzu, die Pflegeheime an die Bewohner weitergeben.
Der vdek fordert eine stärkere finanzielle Beteiligung der Länder. Eine vollständige Übernahme der Investitionskosten könnte Bewohner um bis zu 500 Euro im Monat entlasten, sagte vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner. Auch die Ausbildungskosten sollten von den Ländern übernommen werden, da dies eine staatliche Aufgabe sei. Pflegeheimbewohner könnten somit im ersten Jahr weitere 113 Euro monatlich sparen.
Mit Blick auf die Bundestagswahl am 23. Februar fordert der vdek, dass die Parteien ihre Versprechen zur Entlastung der Pflegebedürftigen einhalten. „Die Wahlprogramme dürfen keine Worthülsen sein“, sagte Elsner. Neben einer besseren Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung müsse die Eigenbeteiligung klar begrenzt werden.