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Auswertung von Kassenverband Eigenanteil für Pflegeheim-Platz in Niedersachsen gestiegen

Pflegebedürftige und ihre Angehörige müssen für einen Platz im Heim tief in die Tasche greifen. Landesweit haben sich die Kosten deutlich erhöht. In anderen Bundesländern sieht es nicht besser aus.

Von dpa 06.02.2025, 07:00
Das Wohnen im Pflegeheim ist in Niedersachsen deutlich teurer geworden. (Archivbild)
Das Wohnen im Pflegeheim ist in Niedersachsen deutlich teurer geworden. (Archivbild) Sina Schuldt/dpa/dpa-tmn

Hannover - Die Kosten für einen Platz im Pflegeheim sind in Niedersachsen gestiegen. Die Eigenbeteiligung der Pflegebedürftigen beträgt aktuell im Durchschnitt 2.639 Euro, das sind 286 Euro oder zwölf Prozent mehr als vor einem Jahr. Das geht aus einer Auswertung des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) hervor. Niedersachsen liegt allerdings noch unter dem Bundesschnitt von 2.984 Euro. In Nachbarländern wie Nordrhein-Westfalen (3.312) oder Hessen (2.950) sind die Eigenanteile höher. Im Land Bremen sind es sogar durchschnittlich 3.456 Euro.

Der niedersächsische vdek-Landesleiter Hanno Kummer sagte: „Es erfüllt uns mit Sorge, dass sich die Kostenspirale erneut weiter nach oben gedreht hat.“ Ein Heimplatz koste Pflegebedürftige mittlerweile monatlich rund 1.000 Euro mehr als die Durchschnittsrente nach 45 Versicherungsjahren. 

Nach einem Jahr Aufenthalt im Heim steigen die Zuschüsse aus der Pflegeversicherung – Bewohner in Niedersachsen müssen dann noch 
durchschnittlich 2.407 Euro zahlen. Nach zwei Jahren sinkt die
Eigenbeteiligung auf 2.099 Euro, ab drei Jahren auf 1.713 Euro monatlich.
Das ändert aus Sicht von Kummer nichts am großen Finanzdruck: „Zu den wichtigsten Aufgaben der neuen Bundesregierung zählt eine 
Pflegereform, um Pflegebedürftige zu entlasten.“. 

Auch das Land Niedersachsen sei in der Pflicht, Pflegebedürftige vor 
finanzieller Überforderung zu schützen, sagte Kummer. Das Land könne Investitionskosten an Gebäuden von Pflegeheimen und Kosten für die Ausbildung von Pflegefachkräften übernehmen. Dies würde Heimbewohner um mehr als 600 Euro im Monat entlasten.