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Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen: Kunstwerk für 800.000 Euro kaputt geputzt

03.11.2011, 15:14
In der Mitte des Kunstwerks befindet sich ein Gummitrog mit einem weißlichen Kalkfleck - oder besser: befand sich. Denn eben diesen Fleck hat eine Putzfrau an allen vier Seiten weggeputzt. (FOTO: DPA)
In der Mitte des Kunstwerks befindet sich ein Gummitrog mit einem weißlichen Kalkfleck - oder besser: befand sich. Denn eben diesen Fleck hat eine Putzfrau an allen vier Seiten weggeputzt. (FOTO: DPA) dpa

Dortmund/AFP. - Eine Putzfrau hat in einem Dortmunder Museum ein Kunstwerk kaputt geputzt. Das Werk «Wenn's anfängt durch die Decke zu tropfen» des Künstlers Martin Kippenberger sei nach dem Putzeinsatz «in seiner ursprünglichen Form nicht wiederherzustellen», sagte eine Stadtsprecherin am Donnerstag. Die im Dortmunder Museum Ostwall ausgestellte Leihgabe besteht demnach aus einem etwa mannshohen Holzlattenturm, unter den der Künstler einen Gummitrog mit Patina platziert hatte - wobei die Patina die getrockneten Überreste von herabgetropftem Wasser darstellte. Die Putzfrau habe nun «die vier Wände des Trogs von der Patina befreit», sagte die Sprecherin.

Der Vorfall an dem Kippenberger-Werk, das einen Versicherungswert von 800.000 Euro besitzt, wurde demnach am 21. Oktober bemerkt. Die Stadtspecherin verwies darauf, dass Putzfrauen bei ihrer Arbeit im Museum einen Abstand von mindestens 20 Zentimetern zu den Kunstwerken einhalten müssten. Unklar war demnach zunächst, ob die bei einer Fremdfirma beschäftigte Putzfrau von ihrem Arbeitgeber auf diese Regelung hingewiesen worden war. Der Fall erinnert an den eifrigen Einsatz einer Reinigungskraft, dem 1986 ein Werk des Künsters Joseph Beuys zum Opfer fiel. Damals war bei Putzarbeiten in der Düsseldorfer Kunstakademie die legendäre Fettecke von Beuys weggewischt worden.