1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Niedersachen: Niedersachen: Klub der langen Menschen feiert eine Riesen-Fete

Niedersachen Niedersachen: Klub der langen Menschen feiert eine Riesen-Fete

Von Thanh Nguyen 26.05.2006, 09:54
Das Ehepaar Thomas Bauer (204 cm) und Gabriele Prill (192 cm) aus Bad Nauheim steht am Sonntag (21.05.2006) in der Innenstadt von Osnabrück symbolisch hinter einem Zollstock (Illustration). (Foto: dpa)
Das Ehepaar Thomas Bauer (204 cm) und Gabriele Prill (192 cm) aus Bad Nauheim steht am Sonntag (21.05.2006) in der Innenstadt von Osnabrück symbolisch hinter einem Zollstock (Illustration). (Foto: dpa) dpa

Osnabrück/dpa. - Beim Europatreffen an diesem Wochenende in Osnabrück tauschen sieihre Probleme aus und versuchen, sich gegenseitig zu helfen.«Teilweise fühlt man sich angestarrt, wie Tiere im Zoo», sagt derBezirksleiter des Klubs in Osnabrück, Jens Hauber. Der Alltag seinicht leicht. «Das fängt schon bei den Klamotten und Schuhen an ­viele von uns tragen teure Spezialanfertigungen», sagt der Mann, derknapp zwei Meter misst.

Eintrittsvoraussetzung für den Klub ist ein Maß von mindestens1,80 Meter bei Frauen und mindestens 1,90 Meter bei Männern.Alltäglichkeiten werden bei dieser Länge zu Problemen. Autositze,Kinosessel oder Flugzeugsitze seien einfach nicht für große Menschengemacht, sagt Hauber. Ganz zu schweigen von gesundheitlichenProblemen. «Mehr als die Hälfte unserer Mitglieder klagen überRücken- und Knieschmerzen.» Der Durchschnittsdeutsche ist gegenwärtigetwa 1,78 Meter groß, Frauen im Schnitt 1,65 Meter.

Doch auch deutlich größer zu sein, ist nicht immer nur einÄrgernis. «In Menschenansammlungen behält man den Überblick, und dieGröße flößt vielen Menschen Respekt ein», sagt Hauber. Vor einigerZeit habe er sich zusammen mit Freunden den Scherz erlaubt, vor einerKneipe Eintritt zu verlangen. «Die Gäste dachten, wir seienTürsteher, und bezahlten ohne nachzufragen.» Das Geld habe mannatürlich später zurückgegeben, fügt Hauber schnell hinzu.

Insgesamt werden Ende dieser Woche rund 350 Teilnehmer aus denUSA, Schweden, der Schweiz und den Niederlanden in Osnabrückerwartet. Südeuropäer sind kaum dabei - sie sind einfach zu klein.Ein Niederländer mit 2,13 Meter Länge ist der größte Teilnehmer. DreiJahre habe die Vorbereitung für die Riesen-Fete unter dem Motto «ZumGlück in Osnabrück» gedauert.

Mit 48 Mitgliedern gehört der «Klub der langen Menschen» (KLM)Osnabrück, der in diesem Jahr 20-jähriges Bestehen feiert, zu denkleinsten Bezirksgruppen der Bundesrepublik. Seit mehr als 50 Jahrenkümmert sich der in München gegründete KLM weltweit um die Belangevon überdurchschnittlich groß gewachsenen Menschen.