Ab 2026 im Einsatz Neues Ölbekämpfungsschiff für Ostsee in Auftrag gegeben
Acht Millionen Euro kostet der Neubau, der auf einer Werft in den Niederlanden gebaut wird. Die Kosten teilen sich die fünf norddeutschen Küstenländer.
Schwerin - Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat ein neues Spezialschiff zur Bekämpfung von Schadstoffunfällen auf der Ostsee in Auftrag gegeben. Wie das dortige Umweltministerium mitteilte, soll der etwa acht Millionen Euro teure Neubau voraussichtlich Anfang 2026 in Dienst gestellt werden.
„Wie wichtig es ist, im Bereich der Havarievorsorge gut aufgestellt zu sein, haben uns insbesondere wieder der Brand auf dem Tanker "Annika" im Oktober letzten Jahres oder aber ganz aktuell die Havarie der "Eventin" gezeigt“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Umweltminister Till Backhaus (SPD). Die in Brand geratene „Annika“ wurde an diesem Montag aus Rostock zur Reparatur in Richtung Stralsund geschleppt. Im Falle der „Eventin“, die manövrierunfähig in der Ostsee trieb, dauern die Untersuchungen noch an.
Das neue Schiff soll nach Auskunft der Landesregierung ein vielseitiges Mehrzweck-Arbeitsschiff sein, das neben der Ölunfallbekämpfung auch für die Überwachung der Küstengewässer eingesetzt werden kann. Es wird rund 24 Meter lang und neun Meter breit sowie mit einem Tiefgang von gut zwei Metern auch für flache Gewässer geeignet sein.
Havariekommando begleitet den Bau bis zur Indienststellung
Das im niedersächsischen Cuxhaven beheimatete Havariekommando übernimmt die Begleitung des Baus auf einer Werft in den Niederlanden bis zur Indienststellung. Die Kosten teilen sich die fünf norddeutschen Küstenländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen der Bund-Länder-Partnergemeinschaft zur Bekämpfung von Meeresverschmutzungen.
Das Schiff soll von einer privaten Reederei betrieben und unterhalten werden. Im Alltag wird es - auch im Auftrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern - unterschiedliche Tätigkeiten im maritimen Bereich übernehmen. Im Fall eines Unfalls wird das Schiff vom Havariekommando eingesetzt und koordiniert, der gemeinsamen Einrichtung des Bundes und der Küstenländer für das Unfallmanagement an den deutschen Küsten. Mit der Mehrzwecknutzung können die Vorhaltekosten für das Schiff deutlich reduziert werden.
Das neue Ölbekämpfungsschiff ersetzt die in die Jahre gekommene „Orfe“, die zuletzt in Lubmin stationiert war. Das ehemalige Landungsboot der Marine aus dem Jahr 1966 war 1995 für die Schadstoffunfallbekämpfung umgebaut worden.