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Nach "Dschungelcamp"-Absage Nastassja Kinski nach "Dschungelcamp"-Absage: Im Dschungel des Lebens

Von Christiane Vielhaber 09.01.2017, 12:51
Nastassia Kinski
Nastassia Kinski Getty Images Europe

Auf ihrem Instagram-Account hat Nastassja Kinski Fotos von Blumen, Jugendbildnisse von sich selbst, viele Cappuccinos mit Milchschaumherzen und immer wieder Fotos ihres Ex-Freundes gepostet. Es wirkt wie das Statement eines ganz jungen, verliebten Mädchens.

Doch Nastassja Kinski ist 55 Jahre alt, von ihrem Kurzzeitfreund schon wieder getrennt - und gerade so eben einem Tiefpunkt ihrer Karriere entkommen. Sie sagte kurz vor dem Start beim RTL-Dschungelcamp ab.

Nastassja Kinski hatte das „Dschungelcamp“ nie gesehen

Die Begründung, die ein Mitarbeiter der Produktion gab, gibt allerdings auch zu Beunruhigung Anlass: Sie habe die Show vorher noch nie gesehen und gar nicht gewusst, was da von ihr verlangt würde (Seelenstriptease, Maden essen, in Kakerlaken baden). Ein Freund habe sie dann noch rechtzeitig aufgeklärt. Wie es wirklich war, ist unbekannt. Kinski selbst äußert sich nicht.

Wer das verhuschte Wesen im vergangenen Jahr in der RTL-Tanzshow "Let's Dance" gesehen hat, hätte ohnehin nicht geglaubt, dass Nastassja Kinski länger als zwei Nächte am Lagerfeuer ausgehalten hätte. Doch sie hatte wohl erstmal wegen des Geldes zugesagt. Von bis zu 250.000 Euro Gage war die Rede. Und jetzt von bis zu 50.000 Euro Vertragsstrafe. Das könnte ein Problem werden. Kinski hatte schon 2013 in der Talkshow von Markus Lanz eingestanden, das Geld sei bei ihr knapp.

Nastassja Kinskis Durchbruch mit dem „Tatort“ “Reifezeugnis“

Dabei fing alles so sensationell an, damals 1977, als Nastassja Kinski mit 16 Jahren in der "Tatort"-Folge "Reifezeugnis" eine bildhübsche Schülerin spielte, die eine Liebesbeziehung zu ihrem Lehrer hat. Die männlichen Zuschauer waren hingerissen, das Lolita-Image blieb fortan an ihr haften. Die Karriere ging zunächst steil bergauf. Sie drehte mit großen Regisseuren wie Roman Polanski ("Tess", 1979, ausgezeichnet mit dem Golden Globe), Francis Ford Coppola ("Einer mit Herz, 1982) und Wim Wenders ("Paris, Texas", 1984).

Außerdem zierte ihr Gesicht die Titelseiten internationaler Modemagazine - elfenhaft, zart, sinnlich und immer ein wenig hilflos.
Lange Zeit waren Männer an ihrer Seite. Aus ihrer Ehe mit einem ägyptischen Filmproduzenten, die von 1984 bis 1992 hielt, hat sie Sohn Aljoscha und Tochter Sonja, und aus der Beziehung mit Musikmogul Quincy Jones, mit dem sie bis 1997 zusammenlebte, Tochter Kenya.

Jones, der unter anderem Michael Jackson produzierte, unterstützte seine Ex-Partnerin viele Jahre lang. Doch der Strom scheint versiegt zu sein. Und auch die Rollen bleiben seit Jahren aus. Zuletzt tauchte Kinski in einem Film von David Lynch von 2006 als Gaststar auf.

Missbrauchsvorwürfe gegen Vater Klaus Kinski

Hinzu kam großer öffentlicher Druck, nachdem ihre ältere Schwester Pola vor einigen Jahren die sexuellen Übergriffe des Vaters in einem Buch beschrieb. Und auch die Eitelkeiten und Launen, mit denen er die ganze Familie tyrannisiert hatte. Fragen nach ihrem Vater lässt Nastassja Kinski heute nicht mehr zu.

Wohl als Versuch, dem Nichts zu entkommen, nahm sie dann im vergangenen Jahr bei "Let's Dance" teil. Bei der Show werden Prominenten Profitänzer an die Seite gestellt, die ihnen innerhalb kurzer Zeit das Tanzen beibringen sollen.

Beziehung zu Tänzer Ilia Russo nach „Let's Dance“

Dabei gab es schon bald Schwierigkeiten. Kinski, die in Los Angeles lebt, kam oft zu spät oder gar nicht zum Training. Sie habe durchaus Rhythmusgefühl, wurde ihr bescheinigt. Doch am meisten fiel sie dadurch auf, dass sie stets den Blick senkte und das Gesicht hinter ihren Haaren versteckte. Sie wirkte wie ein verunsichertes Kind. Oder eine schüchterne Prinzessin, die auf den Prinzen wartet. Prompt verliebte sie sich in einen der Profitänzer, posierte mit ihm auf roten Teppichen und plante mit dem 15 Jahre jüngeren Ilia Russo die Eröffnung einer Sushi-Kette.

Doch vor ein paar Wochen war dann schon Schluss. Es hieß, der Altersunterschied sei dem Tänzer zu groß. Er wolle noch eine Familie gründen. Nun steht Nastassja Kinski wieder ohne alles da. Und postet immer noch Cappuccinos mit Milchschaumherzen.