Nach Flugzeugabsturz Nach Flugzeugabsturz: Katastrophe nach widersprüchlichen Angaben

Hannover/Überlingen/Moskau/dpa. - Diese Reaktion des Piloten war nach Einschätzung derPilotenvereinigung Cockpit falsch. Der Pilot hätte in jedem Fall dembordeigenen Warngerät folgen müssen, sagte Cockpit-Sprecher GeorgFongern der dpa in Frankfurt. Der Fluglotse gebe lediglich«Anweisungen mit Empfehlungscharakter». Letztlich entscheide derKapitän. «Dabei muss dem Warngerät gefolgt werden», sagte Fongern.
Ein Fluglotse aus Karlsruhe hatte nach BFU-Angaben denZusammenstoß am Radarschirm vorhergesehen und die SchweizerFlugsicherung skyguide warnen wollen. Er kam telefonisch aber nichtdurch, berichtete die Deutsche Flugsicherung (DFS) in Langen.
Bis zu diesem Freitag sollen voraussichtlich alle 71 Opfer derKatastrophe identifiziert und in ihre Heimat übergeführt werden,sagte der baden-württembergische Polizeipräsident Erwin Hetger inÜberlingen. Bis Montag wurden 43 Tote identifiziert. Erneut suchten900 Kräfte nach Wrackteilen und menschlichen Überresten.
Trauernde Angehörige waren am Montag zum Flughafen von Ufagekommen, wo eine Sondermaschine mit den sterblichen Überresten von33 der Opfern landete. 31 von ihnen wurden in der Stadt im Süduralbeerdigt. Überraschend besuchte auch der russische StaatspräsidentWladimir Putin die Gräber.
Nach Angaben des Polizeipräsidenten Hetger hat im Absturzgebietder bundesweit größte Polizeieinsatz dieser Art stattgefunden. Seitdem Absturz der beiden Maschinen vor einer Woche seien in derBodenseeregion täglich 650 bis 1250 Beamte im Einsatz. Hetger lobtedie Zusammenarbeit mit den russischen Behörden.
Die Fracht-Boeing und die russische Tupolew waren am 1. Juli kurzvor Mitternacht in etwa elf Kilometern Höhe kollidiert. Diestaatliche Gedenkfeier des Landes Baden-Württemberg soll an diesemFreitag (12. Juli) im Kursaal von Überlingen stattfinden.
