Artensterben Nabu unzufrieden mit Umsetzung von Naturschutz-Zielen
Vier Jahre ist es her, dass die Landesregierung, die Landwirtschaft und Umweltschützer sich auf neue Maßnahmen gegen das Artensterben verständigt haben. Die Zwischenbilanz fällt gemischt aus.
Gehrden - Dem Naturschutzbund (Nabu) kommen die Maßnahmen gegen das Artensterben in Niedersachsen zu langsam voran. Zwar gebe es vier Jahre nach der Unterzeichnung des sogenannten „Niedersächsischen Wegs“ erste positive Entwicklungen: Dazu zählten mehr ökologische Stationen sowie die Umsetzung von Gewässerrandstreifen, in denen Dünge- und Pflanzenschutzmittel verboten sind. Allerdings liege man bei einigen Punkten, wie dem Schutz von Wiesenvögeln und Insekten, deutlich hinter dem Zeitplan, sagte Nabu-Landeschef Holger Buschmann. Alles in allem sei der Nabu daher „derzeit unzufrieden mit der Geschwindigkeit der Umsetzung“.
Mit dem „Niedersächsischen Weg“ haben sich die Landespolitik sowie Landwirtschaftsverbände und Umweltschützer dazu verpflichtet, den Natur-, Arten- und Gewässerschutz zu verbessern. Unterzeichner sind neben der Landesregierung das Landvolk, die Landwirtschaftskammer, der Nabu und der BUND. Nun wurde in Gehrden bei Hannover der vierte Jahresbericht vorgestellt.
Landvolk fordert flexibler einsetzbares Geld
BUND-Landeschefin Susanne Gerstner sagte: „Wir sind auf dem richtigen Weg, aber noch lange nicht am Ziel angekommen.“ Die Vertreter der Landwirtschaft erklärten, die Verwirklichung der Ziele nehme zunehmend Gestalt an. „Doch um beim Artenschutz landesweit Erfolge zu erzielen, brauchen wir dringend flexibler einsetzbares Geld“, sagte Landvolk-Präsident Holger Hennies.
Umweltminister Christian Meyer (Grüne) sagte, für den Insektenschutz, eine „Artenschutzoffensive“ und ein Wiesenvogelschutzprogramm stünden bereits zusätzliche finanzielle Mittel bereit, „um gemeinsam mit den landwirtschaftlichen Betrieben für mehr Natur- und Artenschutz in Niedersachsen zu sorgen“.
Agrarministerin Miriam Staudte ergänzte, die Landwirtinnen und Landwirte trügen dazu bei, mehr Arten-, Natur- und Gewässerschutz in die Flächen zu tragen – „davon profitieren alle“, sagte die Grünen-Politikerin.