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Prozess Mordfall Valeriia: Staatsanwaltschaft fordert lebenslang

Das Verschwinden von Valeriia in Döbeln hatte im Juni 2024 bundesweit für Aufsehen gesorgt. Seit zwei Wochen wird einem 37-Jährigen der Prozess gemacht. Nun wurden die Plädoyers gehalten.

Von dpa 31.01.2025, 03:30
Der des Mordes an der neunjährigen Valeriia Angeklagte sitzt im Gerichtssaal des Landgerichts Chemnitz. (Archivbild)
Der des Mordes an der neunjährigen Valeriia Angeklagte sitzt im Gerichtssaal des Landgerichts Chemnitz. (Archivbild) Hendrik Schmidt/dpa

Chemnitz - Im Prozess um den gewaltsamen Tod der neunjährigen Valeriia in Döbeln hat die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert. Der 37-jährige Moldauer sei wegen Mordes zu verurteilen, sagte Staatsanwalt Carsten Schönfeld. Zudem beantragte er, die besondere Schwere der Schuld festzustellen. Es gebe eine Fülle von Beweisen, dass der Angeklagte am Tatort war. Dabei verwies er auf die Auswertung von Handydaten, Kameraaufnahmen sowie Reifen- und DNA-Spuren am Tatort.

Seine Tochter sei brutal ermordet worden, sagte Valeriias Vater unter Tränen vor Gericht. Er ist nach eigenen Angaben rund 2.000 Kilometer gefahren, um als Nebenkläger bei dem Prozess dabei sein zu können. Er forderte vom Gericht die „maximal mögliche“ Strafe für den Angeklagten. Er äußerte zugleich Selbstvorwürfe an sich, dass er sein Kind nicht habe besser beschützen können.

Verteidiger plädiert auf Totschlag

Valeriia war mit ihrer Mutter und Schwester vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflohen, während der Vater dort bei der Armee kämpfte. Das Mädchen wurde laut Anklage am 3. Juni 2024 in einem Wald bei Döbeln ermordet. Angeklagt ist der 37-Jährige, der zuvor etwa drei Monate lang mit der Mutter eine Beziehung hatte.

Verteidiger Jörg Neuber erklärte in seinem Plädoyer, es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass jemand anders als sein Mandant für den Tod des Mädchens verantwortlich war. Allerdings sehe er die Mordmerkmale der Heimtücke und niedrigen Beweggründe nicht als erwiesen. Daher plädierte er auf eine Verurteilung wegen Totschlags, ohne ein genaues Strafmaß zu nennen. 

Die Richter wollten noch am Freitag gegen 13.00 Uhr ihr Urteil verkünden.