Künstliche Befruchtung Künstliche Befruchtung: Rumänin ist mit 66 Jahren älteste Mutter der Welt
Bukarest/dpa. - Iliescu wardurch In-Vitro-Fertilisation (Künstliche Befruchtung) schwanger geworden und hatte Zwillingeerwartet. Doch habe der zweite Fötus, ebenfalls ein Mädchen, sich«nicht zu Ende entwickelt», hieß es. Sie war zuvor neun Jahre langwegen ihrer Kinderlosigkeit behandelt worden.
Die 66-Jährige hat nun große Chancen auf einen Eintrag insGuinness-Buch der Rekorde. Bislang wird dort die Italienerin Rosannadalla Corte als älteste Gebärende geführt, die 1994 im Alter von 63ein Baby bekam; voriges Jahr wurde zudem von einem Arzt aus Indiengemeldet, dass dort eine 65-Jährige Mutter geworden sei.
Als rumänische Reporter Adriana Iliescu zuletzt fotografiertentrug sie pechschwarzes Haar sowie einen eleganten Schlafrock undblickte verträumt in die Ferne. Umgeben von zwei Plüsch-Affen und zwei daumengroßen Puppen wartete die 66-Jährige in der Bukarester Giulesti-Klinik auf ihre Niederkunft. Ihr waren befruchtete Eizellen einer anderen Frau implantiert worden.
Iliescu war nie verheiratet, hat weder Partner noch enge Verwandteund lebt seit Jahren allein in der Zwei-Zimmer-Wohnung einerBukarester Plattenbau-Siedlung. Nachbarn berichteten den Medien,ihnen sei so gut wie nie Herrenbesuch aufgefallen. Eine Kollegin amBukarester Gymnasium, wo Adriana Iliescu bis zur Rente rumänischeLiteratur unterrichtet hatte, erinnert sich, dass die späte Muttersehr beliebt bei den Schülern war. Skurril habe damals ihre Vorliebefür grellbunte Gummistiefel gewirkt.
Sie habe nur für ihre Bücher gelebt. Sogar als Autorin war sieproduktiv. 18 Bücher hat sie veröffentlicht, darunterLiteraturkritik, aber auch Romane, wie jenen unter dem sinnigen Titel«Das vergangene Julia-Alter». Zuletzt erschien von ihr das Kinderbuch«Die unerhörten Erlebnisse der Brüder Prepe».
Neun Jahre lang hatte sie um die lang ersehnte Mutterschaftgekämpft, erzählte sie den Medien. Zunächst hatte sie sich in einerauf Reproduktionsbiologie spezialisierten Klinik im westrumänischenTemeswar mit Hormonen behandeln lassen. «Als ich zum ersten Malwieder meine Menstruation bekam, habe ich geweint», sagte sie. Damalswar sie 57 Jahre alt. Nach einem gescheiterten Fertilisationsversuchvor vier Jahren hat es nun geklappt. Wie sie ihr Kind von ihrenschmalen Einkünften als Rentnerin großziehen will, und vor allem wielange sie das Mutterglück genießen kann, bleibt ein Rätsel. Sie istaber zuversichtlich: «Meine Eltern sind älter als 80 geworden», sagtsie, «ich werde bestimmt mindestens 87».