Freie Universität Kritik an Auftritt von UN-Sonderberichterstatterin an der FU
Francesca Albanese hat mit Äußerungen in der Vergangenheit den Vorwurf des Antisemitismus auf sich gezogen. Jetzt ist eine geplante Veranstaltung mit ihr an der FU Anlass zu Protest.
Berlin - Die deutsch-israelische Gesellschaft und der deutsch-jüdische Verein Werteinitiative protestieren bei der Freien Universität gegen einen geplanten Vortrag von Francesca Albanese, der Sonderberichterstatterin des UN-Menschenrechtsrates für die besetzten palästinensischen Gebiete. Die Kritik bezieht sich auch auf den zweiten Teilnehmer der Veranstaltung am 19. Februar, den israelischen Architekten Eyal Weizman. „Hamasverharmloser“ erhielten damit eine Bühne, erklärte der DIG-Vorsitzende Volker Beck. Die Werteinitiative forderte die Absage.
Die FU erklärte auf Anfrage zunächst nur: „Die Freie Universität Berlin nimmt Bedenken und Hinweise zu Veranstaltungen ernst und prüft diese.“
„Wir sind höchst irritiert“
Albanese ist seit 2022 Sonderberichterstatterin und hat mit Äußerungen zum Vorgehen Israels im Gazastreifen und den besetzten Gebieten mehrfach scharfe Kritik und den Vorwurf des Antisemitismus auf sich gezogen. Das gilt auch für Weizman, Gründer des Projekts Forensic Architecture, das das israelische Vorgehen im Gazastreifen als Völkermord bezeichnet.
Der geplante Vortrag an der FU trägt den Titel „Bedingungen eines Lebens, das zerstört werden soll. Rechtliche und forensische Perspektiven auf den laufenden Gaza-Genozid“. („Conditions of Life Calculated to Destroy. Legal and Forensic Perspectives on the Ongoing Gaza Genocide“).
„Wir sind höchst irritiert, dass solchen Personen eine Bühne an der Freien Universität geboten werden soll“, heißt es in einem Brief der Werteinitiative. „Wir wünschen uns dringend von Ihnen, diese Veranstaltung abzusagen, derartige Veranstaltungen künftig zu unterbinden und die Sicherheit jüdischer Studierender endlich ernst zu nehmen.“