80 Jahre Weltkriegsende Kretschmer: Gedenken an Elbe Day nicht losgelöst betrachten
Der Elbe Day erinnert an ein historisches Ereignis: das Treffen amerikanischer und sowjetischer Soldaten im April 1945 bei Torgau. Am Gedenken will auch der russische Botschafter teilnehmen.

Dresden/Torgau - Das Gedenken an den sogenannten Elbe Day darf nach Ansicht des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU) nicht von der militärischen Aggression Russlands gegen die Ukraine losgelöst begangen werden. „Der Zweite Weltkrieg, der von Deutschland ausgegangen ist und von den Alliierten beendet wurde, hat Schrecken und Brutalität des Krieges wie nie zuvor gezeigt. Gewalteskalation und Krieg mit allen Mitteln zu verhindern, das ist für mich die wichtigste Lehre auch 80 Jahre danach“, sagte Kretschmer der Deutschen Presse-Agentur.
Kretschmer: Es gibt keine Rechtfertigung für den Ukraine-Krieg
„Mit dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Russland dieses gemeinsame Fundament verlassen. Es gibt keine Rechtfertigung für diesen Krieg. Russland muss den Krieg beenden“, forderte der sächsische Regierungschef.
Der Elbe Day erinnert an ein bedeutendes historisches Ereignis: die Begegnung amerikanischer und sowjetischer Soldaten am 25. April 1945 an der Elbe bei Torgau. Jedes Jahr gibt es dazu eine Veranstaltung. Auch der russische Botschafter Sergej Netschajew will am kommenden Freitag an dem Gedenken teilnehmen. Nach Angaben der Stadt Torgau wurden keine expliziten Einladungen an die Botschaften verschickt.
Debatte um Teilnahme des russischen Botschafters
Kretschmer verwies darauf, dass es sich um eine Veranstaltung der Stadt Torgau handelt. Er selbst will zu der Veranstaltung kommen. „Dass der russische Botschafter seine Teilnahme angekündigt hat, nehme ich zur Kenntnis“, sagte er.
Das Auswärtige Amt hatte zuvor in einer Handreichung an Länder, Kommunen und Gedenkstätten des Bundes davon abgeraten, offizielle russische Vertreter zu Weltkriegs-Gedenkveranstaltungen zuzulassen. Begründet wurde das mit der Befürchtung, dass Russland diese Veranstaltungen „instrumentalisieren und mit seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine missbräuchlich in Verbindung bringen“ könnte.