Tschechien Korruptionsaffäre: Präsident der Region Liberec verurteilt
Seit mehr als zwölf Jahren lenkt Martin Puta die Geschicke der tschechischen Nachbarregion mit Sitz in Liberec. Doch nun hat ihn ein Gericht verurteilt. Er will in Berufung gehen.
Liberec - Der Regionspräsident der an Sachsen grenzenden tschechischen Verwaltungsregion Liberec, Martin Puta, ist in einer Korruptionsaffäre schuldig gesprochen worden. Er habe über einen Mittelsmann ein Bestechungsgeld in Höhe von umgerechnet knapp 1.200 Euro angenommen und Amtsmissbrauch begangen, entschied das Landgericht in Liberec nach Angaben der Agentur CTK. Das Gericht verurteilte den Politiker zu einer einjährigen Bewährungsstrafe und einer Geldstrafe von umgerechnet knapp 2.000 Euro.
In dem Verfahren, das sich seit Jahren hinzieht, ging es um einen Bauauftrag für die Sanierung einer Kirche. Puta beteuerte seine Unschuld und legte gegen das Urteil Einspruch ein. „Ich habe nichts Schlechtes getan“, schrieb er bei der Online-Plattform X. Einen Rücktritt lehnte er zunächst ab.
Der konservative Politiker steht seit Ende 2012 an der Spitze der nordböhmischen Verwaltungsregion mit insgesamt rund 450.000 Einwohnern. Die Regionen in Tschechien betreiben unter anderem Schulen und Krankenhäuser. Zudem spielen sie eine wichtige Rolle bei der Verteilung von EU-Subventionen.