Prozess gegen Ex-RAF-Mitglied Landgericht baut neuen Verhandlungssaal wegen Klette-Prozess
Jahrzehntelang lebte Daniela Klette im Untergrund. Ab 25. März wird zunächst im Oberlandesgericht Celle gegen die mutmaßliche Räuberin verhandelt. Hintergrund sind erhöhte Sicherheitsanforderungen.
Verden/Celle - Weil der aufwendige Prozess gegen die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette bevorsteht, bekommt das Landgericht Verden einen neuen Gerichtssaal. Aufgrund der Sicherheitsanforderungen könne aktuell nicht in Verden verhandelt werden, sagte eine Gerichtssprecherin. Im Landkreis werde daher derzeit ein Gebäude umgebaut. Darüber hatte zuerst der NDR berichtet.
Der Prozess gegen die 66-Jährige startet am 25. März zunächst im Staatsschutzsaal des Oberlandesgerichts Celle. Die Ermittler werfen Klette versuchten Mord, unerlaubten Waffenbesitz sowie versuchten und vollendeten schweren Raub vor. Für die Angeklagte gilt die Unschuldsvermutung.
Der Sprecherin des Landgerichts Verden zufolge wird im April auf jeden Fall noch in dem speziell gesicherten Saal in Celle verhandelt, im Mai oder im Sommer solle dann in den neuen Gerichtssaal im Landkreis Verden gewechselt werden.
Zwei RAF-Komplizen weiter auf der Flucht
Klette steht wegen 13 Raubüberfällen auf Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein vor Gericht. Ihre mutmaßlichen Komplizen, die ehemaligen RAF-Mitglieder Ernst-Volker Staub (70) und Burkhard Garweg (56), sind noch auf der Flucht.
Ende Februar 2024 hatten Einsatzkräfte Klette in Berlin-Kreuzberg festgenommen, wo sie unter falschem Namen lebte. Mit den bei den Überfällen erbeuteten 2,7 Millionen Euro soll das Trio sein Leben im Untergrund finanziert haben. Die linksextremistische Roten Armee Fraktion (RAF) hatte 1998 ihre Auflösung bekanntgegeben.