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Körperverletzung Körperverletzung: Prinzen-Sänger nach Prügelei geschockt

01.02.2002, 15:03
Die Prinzen
Die Prinzen dpa

Leipzig/dpa. - «Völlig unmotiviert» habe der Angeklagte Künzel mit der Faust insGesicht geschlagen, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft.Anschließend sei Prinzen-Bassist Mathias Dietrich (36) durch dasLokal gejagt worden und habe ebenfalls Schläge abgekommen. DerPrinzen-Sänger ist seitdem stark verunsichert. Nach dem Vorfall habeer einen Psychotherapeuten aufgesucht und Bodyguards engagiert. Bisheute sei er misstrauisch, schilderte Künzel vor Gericht.

Der 37-Jährige und sein Band-Kollege treten im Prozess alsNebenkläger auf. «Es geht darum, ihre Rechte als Opfer wahrzunehmen»,sagte ihr Anwalt Klaus Schurig am Freitag. Schadensersatzansprüchestünden nicht im Vordergrund. Künzel hatte nach seinen Aussagen durchden Faustschlag eine aufgeplatzte Lippe, Schwellungen und Blutergüsseerlitten. Dietrich berichtete von Prellungen an Nacken und Kopf.

Der 32-jährige Angeklagte schweigt bislang zu den Vorwürfen. SeineVerteidigerin hält eine Verwechslung für möglich. «DiePersonenbeschreibungen sind widersprüchlich. Auch Herr Künzel hatmeinen Mandanten nicht eindeutig identifiziert», sagte GertraudStiehler. Die Situation an jenem Abend sei unüberschaubar gewesen.«Es waren viele Leute da. Es wurde getrunken. Mein Mandant warbetrunken», sagte sie und wies auf eine mögliche Schuldunfähigkeit desAngeklagten hin.

Nebenkläger-Anwalt Schurig überzeugen diese Argumente nicht. SeinMandant Dietrich habe den Angeklagten eindeutig erkannt. «Außerdemhaben Zeugen von einem Gespräch des Angeklagten berichtet, bei dem esdarum ging, Künzel anzugreifen», sagte Schurig. Ob dies als Racheaktan den «Prinzen» wegen ihres Engagements gegen Rechtsradikalismus zuwerten sei, sei nicht geklärt. Nach Aussagen von Zeugen seien derAngeklagte und seine Bekannten jedoch einem rechtsradikalen Umfeldzuzuordnen.

Nach Aussagen des Juristen will die Staatsanwaltschaft Leipzig biskommenden Freitag diesen Aussagen nachgehen. Darüber hinaus seienweitere Zeugenvernehmungen geplant.