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Öffentlicher Dienst Kommunale Arbeitgeber halten Tarifforderungen für überzogen

Erzieherinnen, Verwaltungsangestellte, Feuerwehrleute: Ab Januar wird über einen neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst verhandelt. Noch liegen die Erwartungen weit auseinander.

Von dpa 10.10.2024, 11:02
Schon bei der letzten Tarifrunde im Jahr 2023 hatte es Warnstreiks gegeben. (Archivbild)
Schon bei der letzten Tarifrunde im Jahr 2023 hatte es Warnstreiks gegeben. (Archivbild) Hendrik Schmidt/dpa

Magdeburg - Der Kommunale Arbeitgeberverband Sachsen-Anhalt (KAV) hat die Forderungen der Gewerkschaften für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst als überzogen und unverhältnismäßig bezeichnet. Allein für Sachsen-Anhalt mit knapp 70.000 Beschäftigten würde dies Kosten in Höhe von rund 335 Millionen Euro bedeuten, teilte der KAV mit. Bereits jetzt arbeiteten viele Kommunen am Limit der finanziellen Möglichkeiten, sagte Verbandsgeschäftsführerin Diana Häseler-Wallwitz. Viele Kommunen steckten in der Haushaltskonsolidierung. 

Die Gewerkschaft Verdi und der Beamtenbund dbb verlangen acht Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen – mindestens aber 350 Euro pro Monat. Außerdem fordern sie drei zusätzliche freie Tage. Der KAV forderte die Gewerkschaften auf, bei den Verhandlungen einen sachlichen und realistischen Weg einzuschlagen. Der Auftakt zu den Tarifverhandlungen findet Ende Januar in Potsdam statt. 

Die Gewerkschaften verhandeln für etliche Berufszweige – unter anderem für Frauen und Männer, die als Erzieher, Busfahrer, Angestellte von Bädern, Feuerwehrleute, Kranken- und Altenpfleger, Verwaltungsangestellte, Klärwerksmitarbeiter, Förster oder Ärzte arbeiten. Betroffen sind bundesweit rund 2,5 Millionen Tarifbeschäftigte, von denen der überwiegende Teil in den Kommunen arbeitet. Der aktuelle Tarifvertrag läuft nach zwei Jahren zum Jahresende aus.