Kinderfernsehen Kinderfernsehen: Schluss mit Lustig

Mainz/dpa. - Der «Neue» kann das verstehen: «Löwenzahn istnach 25 Jahren eine Institution», sagt Guido Hammesfahr. Trotzdem istder 38-jährige, der als Fritz Fuchs in den Bauwagen eingezogen ist,zuversichtlich: «Das, was wir bisher gemacht haben, ist so schöngeworden, dass die Gruppe der Skeptiker nach dem Sendestart zwarlaut, aber klein sein wird.»
Gerade hat Hammesfahr die Dreharbeiten für die erste Staffel amSet bei Potsdam beendet: «Es war ganz toll und hat viel Spaß gemacht- aber natürlich war es auch anstrengend.» Besonders der früheDrehbeginn hätte ihm zu schaffen gemacht: «Ich brauche immer Zeit, ummeine Akkus aufzuladen, also musste ich schon kurz nach fünf Uhraufstehen.» Das Privileg auszuschlafen sei einer der Gründe gewesen,ursprünglich zum Theater zu gehen, erzählt Hammesfahr, der seineKarriere an der Theaterwerkstatt Mainz begann.
Dabei kennen die meisten Zuschauer Guido Hammesfahr, der geradenoch in Berlin für «Antigone» auf der Bühne steht, doch aus demFernsehen: Aus Anke Engelkes Comedyreihe «Ladykracher», aus dem«Tatort», der «Soko Köln» oder «Alarm für Cobra 11». Aber auch inKindermusicals und Kinderstücken hat der 38-Jährige schon mitgewirkt.Deshalb freut er sich auch auf die «Löwenzahn»-Zuschauer: «DieSendung ist für Kinder zwischen fünf und elf, aber doch einFamilienprogramm. Und da glaube ich, gut zu sein.»
Für gut befand ihn auch die Redaktion und wählte ihn aus 700Bewerbern als Nachfolger für Peter Lustig. «Ich betrachte alles miteinem Augenzwinkern und bin neugierig geblieben. Außerdem habe ichein interessantes Ater: Einerseits bin ich relativ jung und kannandererseits geduldig erklären», mutmaßt Hammesfahr über seine Wahl.Den «Erkläronkel» will er aber nicht geben. «Ich vermittle Wissen ineinem anderen Tempo und mit einer anderen Struktur als meinVorgänger. Ich bin Fritz Fuchs, nicht der neue Peter Lustig», sagtder Hobby-Bastler, der in Zukunft statt mit blauer Latzhose, in rotenZimmermannshosen forschen und entdecken will.
«Fritz Fuchs ist nicht perfekt, sondern hat menschliche Schwächen- so wie ich», erzählt Hammesfahr über die Figur. Er selbst hättebeim Dreh jeden Tag nach seinem Textbuch gesucht. Ob er es gefundenhat, können die Zuschauer Anfang Oktober zum Sendestart überprüfe.Dann entdeckt Fritz Fuchs im Elchwinkel in Bärstadt einen altenblauen Bauwagen und beschließt, einzuziehen. Ein Dachfenster und einWintergarten müssen her und ein Mini-Bauwagen für den BernerSennenhund «Keks»: «Der Hund und ich haben ein kollegialesVerhältnis. Er merkt, dass auch ich auf Befehl irgendwelche Sachenmachen muss», sagt Hammesfahr.
Die Crew am Set hat Erfahrung und Fuchs und Hund gut im Griff.Schließlich soll bei Löwenzahn nicht alles umgekrempelt und neuwerden. Im Gegenteil: Die meisten bekannten Elemente bleibenerhalten. So ist auch der energische Nachbar Paschulke noch mit anBord. Für die Löwenzahn-Macher ist wichtig, dass die Fans ihreSendung trotz neuem Gesicht wiedererkennen und sich für siebegeistern. Und das will auch Guido Hammesfahr alias Fritz Fuchs:«Ich halte Löwenzahn für eine wichtige und gute Sendung und die willich richtig und gut machen.»