Jugendliche Jugendliche: Kids verfügen über mehr Geld als je zuvor

Hamburg/dpa. - Die Kinder und Jugendlichen in Deutschland verfügen trotz Wirtschaftskrise über mehr Geld als je zuvor. Die Kaufkraft der 6- bis 19-jährigen liegt nach der Kids- Verbraucheranalyse (KVA) 2003 bei mehr als 20 Milliarden Euro, 24 Prozent mehr als vor zwei Jahren. «An den Kindern wird zuletzt gespart», sagte Olaf Hansen vom Egmont Ehapa Verlag bei der Vorstellung der Studie am Mittwoch in Hamburg.
Die Kinder und Teenager erhalten durchschnittlich 73 Euro im Monat aus Taschengeld und Jobs. Dabei stehen Jungs mit 81 Euro deutlich besser da als Mädchen mit 64 Euro. Zu Weihnachten gibt es nach der repräsentativen KVA noch einmal 95 Euro dazu, zum Geburtstag im Schnitt 84 Euro. Zusammen mit Erspartem in der Größenordnung von insgesamt 8,6 Milliarden Euro kommen die jungen Menschen auf eine Marktmacht von 20,43 Milliarden Euro. 17 Prozent der 2643 Befragten sparen ihr gesamtes Einkommen, 18 Prozent geben alles aus. Die große Mehrheit von 65 Prozent legt etwas auf die hohe Kante und setzt den Rest in Umlauf.
Kinder treten beim Konsum - ganz anders als viele Erwachsene - kräftig aufs Gas. «Der Kinder- und Jugendmarkt zeigt im Gegensatz zur allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung große Dynamik», sagte Hansen. «Sie stehen nicht auf der Konsumbremse.» Geradezu stürmisch entwickeln sich Besitz und Nutzung von Handys. So haben 79 Prozent der Teenager ein eigenes Handy, 2001 waren es erst 54 Prozent. Von den 6 bis 9 Jahre alten Kinder verfügen der Studie zufolge bereits 7 Prozent über ein eigenes Mobiltelefon, drei Mal so viel wie vor zwei Jahren. «Beim Handy sind überschaubare Kosten wichtig, deshalb setzen die meisten Teens auf Guthabenkarten», sagte die Marktforscherin der Bauer Verlagsgruppe, Ingeborg Glas. Völlig out sind die noch vor wenigen Jahren von Kindern heiß begehrten Mini-Roller aus Aluminium.
Erstmals beschäftigt sich die KVA, die zum elften Mal vom Egmont Ehapa Verlag in Kooperation mit Axel Springer Verlag und der Bauer Verlagsgruppe erhoben wurde, auch mit den Urlaubswünschen des Nachwuchses. Danach nehmen schon 6 Jahre alten Kinder Einfluss auf die Wahl des Familien-Urlaubsortes. Bei den liebsten Reisezielen des Nachwuchses steht Deutschland mit 28 Prozent deutlich vor Italien (13), der Türkei und Österreich (je 8). Am häufigsten wollen die Kinder in den Ferien baden, spielen und faulenzen. Die älteren freuen sich auch auf Discothekenbesuche.