Hintergrund Hintergrund: Vor fünf Jahren sank das russische Atom-U-Boot «Kursk»
Hamburg/dpa. - Das Unglück im Fernen Osten Russlands erinnert andie Tragödie der «Kursk»: Vor fünf Jahren, am 12. August 2000, gingdas russische Atom-U-Boot «Kursk» durch zwei Explosionen mit 118 Mannin der Barentssee unter. Niemand überlebte. Erst am 14. August erfuhrdie Öffentlichkeit von einer «Panne». Damals wurde das russischeFlottenkommando wegen seiner Desinformationspolitik besonders von denAngehörigen heftig kritisiert. Der russische Präsident Wladimir Putinschwieg tagelang.
Neun Tage vergingen, ehe die Marine nach dramatischenRettungsversuchen in 108 Metern Tiefe mitteilte, dass die gesamteBesatzung ums Leben gekommen war. Es dauerte zwei weitere Jahre, bisder Bericht einer Regierungskommission vorgelegt wurde. Danach warenTorpedo-Explosionen an Bord die Ursache. Zunächst hatte Moskau dieZerstörungen am 154 langen Rumpf als Folge einer Kollision mit einemausländischen U-Boot gedeutet. Der Abschiedsbrief eines im Oktober2000 tot geborgenen Soldaten bewies, dass mindestens 23 Männer imHeck des Schiffes zunächst überlebt hatten.
Nach der Bergung mehrerer Leichen wurden die russisch-norwegischeTaucharbeiten am 7. November 2000 eingestellt. Als das 18 000-Tonnen-Wrack selbst im Oktober 2001 von dem holländischen Dockschiff «Giant4» mit Winden aus der Tiefe gezogen wurde, fand man darin noch 94tote Seeleute.