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Hintergrund Hintergrund: Die britische Monarchie und die Rolle der Queen

12.04.2006, 17:19
Bundespräsident Köhler, Königin Elizabeth II. und ihr Gatte Prinz Philip (v.l.). (Foto: dpa)
Bundespräsident Köhler, Königin Elizabeth II. und ihr Gatte Prinz Philip (v.l.). (Foto: dpa) dpa/dpaweb

Hamburg/dpa. - Elizabeth II., Königin «von Gottes Gnaden», sind im Kern dreiRechte geblieben, die der englische Verfassungstheoretiker WalterBargehot bereits 1876 so beschrieb: «... konsultiert zu werden, zuermutigen und zu warnen».

Als Repräsentantin des Staates ist Elizabeth II. allgegenwärtig:Briefmarken, Banknoten und Münzen tragen ihr Konterfei. Treue- undFahneneide sowie die Nationalhymne gelten ihr und nicht dem Staat.

Theoretisch hat die Queen noch viele Befugnisse. Die meistenHoheitsrechte (Royal Prerogatives) werden jedoch direkt vom Kabinettund Premierminister ausgeübt. So verliest die Königin bei derjährlichen Parlamentseröffnung eine von ihm verfasste Thronrede. «ImNamen Ihrer Majestät» erlassene Gesetze sind nur formell von derZustimmung der Krone abhängig. Auch für die Rechtsprechung über ihreUntertanen ist die Monarchin nur theoretisch verantwortlich. Alsweltliches Oberhaupt der Staatskirche von England hat die Queen zwardas Recht zur Ernennung von Erzbischöfen und Bischöfen. Die letzteEntscheidung trifft aber auch hier der Premier.

Trotz aller Beschränkungen nimmt die Königin großen Einfluss, soin den wöchentlichen Besprechungen mit dem Premierminister. Sie seiennicht nur eine Formalität, die Queen bringe hier «beachtlichenSachverstand» ein, befand die frühere Regierungschefin MargaretThatcher. Der langjährige kanadische Premier Pierre Trudeau warbeeindruckt von der «Weisheit» der Queen.