1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Rassismus-Vorwürfe: H&M: Rassismus-Vorwürfe gegen Textilgiganten

Rassismus-Vorwürfe H&M: Rassismus-Vorwürfe gegen Textilgiganten

08.01.2018, 22:29
Für dieses Bild kassierte Textilgigant H&M einen riesen Shitstorm auf Twitter.
Für dieses Bild kassierte Textilgigant H&M einen riesen Shitstorm auf Twitter. H&M

London - Die schwedische Modekette H&M hat mit einer als rassistisch empfundenen Werbung für Empörung gesorgt. Auf der Website des Labels war auch am Montag noch vorübergehend ein kleiner schwarzer Junge in einem grünen Kapuzen-Pulli abgebildet, der den Schriftzug „Coolest Monkey in the Jungle“ (Coolster Affe im Urwald) zeigte.

Das Unternehmen zog die Werbung nach heftiger Kritik später zurück und entschuldigte sich. Die Modebloggerin Stephanie Yeboah schrieb bereits am Sonntag: „Wessen Idee war das bei @hm, diesen kleinen schwarzen Jungen zu zeigen, der einen Pullover mit der Zeile 'coolest monkey in the jungle' trägt?“ Es sei doch hinlänglich bekannt, dass „Affe“ eine verbreitete „rassistische Verunglimpfung“ für Schwarze sei. H&M entschuldigte sich „bei jedem, den dies verletzt hat“. Ein Foto des Kapuzen-Pullis ohne den Jungen stand weiterhin online.

Mittlerweile bekam die schwedische Modekette weiter viel Gegenwind. Auch von prominenter Seite. „Ich war diesen Morgen geschockt und beschämt von diesem Foto. Ich bin zutiefst beleidigt und werde nicht mehr mit H&M zusammenarbeiten“, schrieb der kanadische R&B-Sänger The Weeknd (27) am Montag auf Twitter. Der Musiker mit äthiopischen Wurzeln hatte bei H&M seine eigenen Kollektionen herausgebracht und für die Kette gemodelt. Auch Ex-Tennis-Star Boris Becker zeigte sich auf Twitter erbost. „Es hört nie auf...Wann fangen wir an, Farben zu respektieren!!!“

In den vergangenen Jahren hatten Konzerne mehrfach Werbeskandale ausgelöst: 2014 musste das Modelabel Zara einen gestreiften Schlafanzug mit gelbem Stern zurückziehen, der an die Kleidung jüdischer Häftlinge in NS-Konzentrationslagern erinnerte. Im vergangenen Oktober sah sich die Pflegeprodukte-Marke Dove zu einer Entschuldigung veranlasst, nachdem in einer Werbung ein schwarzes Model nach dem Wechsel seines Tops in ein weißes mutiert war. (afp)