Handel mit Körperteilen Handel mit Körperteilen: Albino in Kenia verstümmelt

Nach der brutalen Verstümmelung eines Albinos in Kenia fürchten die Behörden eine Zunahme derartiger Angriffe wegen der anstehenden Wahlen im Nachbarland Tansania. Wie die kenianische Zeitung „Daily Nation“ am Montag berichtete, wurde der 56-jährige Enock Jamenya aus dem Bezirk Vihiga im Westen des Landes von drei Männern angegriffen, die ihm ein Ohr, ein Arm und mehrere Finger abschnitten, um die Körperteile in Tansania zu verkaufen.
Als die Täter dem Albino in die Kehle schnitten, wurden sie offenbar gestört und flüchteten. Einer von Jamenyas Söhne fand den Bewusstlosen und brachte ihn ins Krankenhaus, wo er gerettet werden konnte. „Sie stürmten in mein Haus und wollten Geld von mir“, berichtete der 56-Jährige. „Als ich ihnen sagte, dass ich keines hätte, forderten sie ein Ohr oder eine Hand von mir, um sie in Tansania verkaufen zu können.“
Körperteile für Zauberrituale
In dem Nachbarland finden am 25. Oktober Präsidentschafts-, Parlaments- und Kommunalwahlen statt. Viele Kandidaten stehen im Verdacht, Körperteile von Albinos für Zauberrituale zu kaufen, von denen sie sich Glück erhoffen. Albinos gelten in Tansania und anderen Teilen Afrikas als Glücksbringer und Vorboten von Reichtum. Selbsternannte Zauberer verwenden trotz eines offiziellen Verbotes die Körperteile von Menschen mit dem auffälligen Pigmentmangel für ihre Rituale.
Körperteile werden nach UN-Angaben für umgerechnet rund 530 Euro verkauft, eine ganze Leiche für bis zu 66.000 Euro. (afp)