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Großbritannien Großbritannien: 135 Meter hohes Riesenrad darf in London bleiben

Von Jan Hildebrand 11.10.2004, 06:48
Das Riesenrad in London, aufgenommen am 30.12.1999 (Archivfoto). Das London Eye prägt die Skyline der Metropole und lockt täglich etwa 10 000 Fahrgäste an. Mit seinen 135 Metern ist es doppelt so hoch wie das Riesenrad auf dem Wiener Prater. (Foto: dpa)
Das Riesenrad in London, aufgenommen am 30.12.1999 (Archivfoto). Das London Eye prägt die Skyline der Metropole und lockt täglich etwa 10 000 Fahrgäste an. Mit seinen 135 Metern ist es doppelt so hoch wie das Riesenrad auf dem Wiener Prater. (Foto: dpa) PA

London/dpa. - Schon das Aufbauen des London Eye war einSpektakel. Ein gewaltiger Kran hob das 135 Meter hohe Riesenrad ausseiner waagerechten Position auf der Themse in die Vertikale. DieAktion dauerte über eine Woche. Am 17 Oktober 1999 war es dannsoweit: Das größte Riesenrad der Welt stand. Seitdem prägt es dieSkyline der Metropole und lockt täglich etwa 10 000 Fahrgäste an.

Die Sicherheitskontrollen am London Eye erinnern eher an einenFlughafen als an einen Rummelplatz: Wer an Bord will, wird mitMetalldetektoren abgetastet und muss seine Taschen durchsuchenlassen. Dafür erwartet die Passagiere anschließend auch keinegewöhnliche Fahrt, sondern ein «Flug» - das verspricht zumindest derBetreiber British Airways.

Seit seiner Eröffnung für die Allgemeinheit im Februar 2000 sindbereits 17 Millionen Gäste mit dem Riesenrad «geflogen». Vor kurzemwurde es von Touristen zum «coolsten» Attraktion Großbritanniensgewählt. «Die Aussicht ist einfach grandios», sagt Marcus Bollmeier,ein London-Besucher aus Bielefeld.

Eigentlich sollte das London Eye nur für fünf Jahre an der Themsestehen. Es war als besondere Attraktion für den Jahrtausendwechselgeplant. Doch inzwischen ist von Abbau nicht mehr die Rede: «Es wirdwohl für immer hier bleiben», sagt Kelly Matthews, Sprecherin desPublikumsmagneten. Sie sieht das Riesenrad schon auf einer Stufe mitdem Pariser Eiffelturm oder der New Yorker Freiheitsstatue.

In der Tat ist das London Eye eine Konstruktion der Superlative:Mit seinen 135 Metern ist es doppelt so hoch wie das Riesenrad aufdem Wiener Prater. Und in London sind nur drei Wolkenkratzer höher.Aus den 32 Gondeln können die Passagiere am höchsten Punkt mehr als40 Kilometer weit in die Ferne gucken. Insgesamt wiegt das Riesenrad2100 Tonnen - so viel wie 345 afrikanische Elefanten.

Seine Berühmtheit bereitet dem London Eye allerdings auchProbleme. Kaum war es im Oktober 1999 aufgestellt, wurde es von zweiUmweltschützern besetzt. Ein Jahr später folgte eine Gruppe vonKurden. Und vor kurzem sorgte die britische Organisation «Fathers 4Justice», die sich für mehr Rechte geschiedener Väter einsetzt, miteiner Demonstration auf dem Rad für Aufsehen. «Diese Fälle sind sehrärgerlich. Wir arbeiten daran, dass das nicht mehr passiert», sagtMatthews.

Längere Unterbrechungen des Fahrbetriebs kann sich das London Eyeauch nicht leisten. Nach einem Bericht der BBC macht es nach wie vorVerluste, im Jahr 2002 sollen es umgerechnet über 16 Millionen Eurogewesen sein.

Schon die Eröffnung des London Eye in der Silvesternacht 1999/2000war für den Betreiber unvorhergesehen teuer: Wegen Sicherheitsmängelnkonnten die 250 geladenen Ehrengäste nicht einsteigen. BritishAirways schenkte jedem von ihnen als Entschädigung einen Freiflug -in einem echten Flugzeug mit weltweit frei wählbarem Ziel.